Ungeliebte Wahrheit (Jeremia 28,1-17)

In Notlagen hören Menschen gerne gute Botschaften. Ist nicht Gott die Quelle alles Guten? Sind gute Botschaften dann nicht von Gott? So etwa könnte man Zedekia verstehen. Aber der wahre Diener Gottes ist daran zu erkennen, dass durch ihn das Leben nicht einfacher und leichter, sondern wahrhaftiger wird. Für Jeremia ist Wahrhaftigkeit auch der Kampf gegen das Wunschdenken eines Mannes wie Hananja. Welch ein Kampf um die Unterscheidung der Geister! Als Hananja den Tragebalken der Knechtschaft auf den Tempelstufen zerbricht, verstummt Jeremia. Wer sagt hier die Wahrheit? Wer spricht Lüge? Aber dann weiss er von Gott: Hananja macht alles nur schwerer, und so erreicht ihn als ersten das, was er mit seiner Botschaft verhindern wollte, der Tod.

„Geht durch die Gassen Jerusalems und schaut … ob ihr jemanden findet, der Recht übt und auf Wahrheit hält, so will ich gnädig sein!“ Jeremia 5,1

Datum: 25.09.2012

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