Sind Sie montags Atheist?

Von Robert J. Tamasy

Viele von uns neigen dazu, ihr Leben in «Tortenstückchen» einzuteilen. Wir teilen unser Leben in unabhängige Bereiche ein, die sich selten überschneiden – unsere Arbeit, unser Zuhause, unsere Hobbys und besonderen Interessensgebiete wie gesellschaftliches Engagement. Die Philosophie der «völlig unterschiedlichen Welten» besteht darin, die verschiedenen Facetten unseres Lebens auseinander zu halten.

Aber soll das wirklich so sein? Wie im menschlichen Körper – in dem die verschiedenen Organe unterschiedliche und einzigartige Funktionen haben, zur Aufrechterhaltung der Gesundheit aber harmonisch zusammenarbeiten müssen – sehen unsere Arbeit und unsere Rollen als Ehepartner, Eltern, Grosseltern, Führungskräfte usw. zwar unterschiedlich aus, ihr Zusammenspiel macht aber uns als Personen aus.

Dies gilt auch für den Glauben. Auch hier ist es für viele von uns üblich, Glaubensdinge und Lobpreis auf bestimmte Tage und Zeiten während der Woche zu beschränken. Manche Menschen glauben, dass Glaube und Arbeit wenig bis gar nichts miteinander zu tun hätten.

Die dem «Montags Manna» zugrundeliegende Prämisse ist jedoch von Beginn an, dass der Glaube an Gott und die Prinzipien der Bibel am Montagmorgen oder am Donnerstagnachmittag genauso relevant sind wie am Sonntag. Doug Spada spricht in seinem Buch «Monday Morning Atheist» für viele von uns, wenn er zugibt, dass er viele Jahre lang diese falschen Gegensätze gelebt hat: «Ich fing an, geistliche Schizophrenie zu praktizieren und meinen Glauben vom Rest meines Lebens abzuspalten. Ich stellte Gott ab.»

Sind Sie ein «Montagsatheist»? Ich war das lange Zeit. Jahrelang besuchte ich den Sonntagsgottesdienst und fühlte mich inspiriert, aber am nächsten Tag kehrte ich in meinen Beruf als Zeitungsverleger zurück und handelte meistens so, als existiere Gott nicht. Irgendwann wurde mir dann bewusst, dass mein Glauben, wenn er echt ist, nicht auf ein sogenanntes «religiöses» Umfeld beschränkt sein sollte, sondern rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche mit meinem Leben zu tun haben sollte.

Ich stiess auf eine Bibelstelle, die den umfassenden Anspruch der Bibel auf unseren Alltag direkt benennt: «Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.» (2. Timotheus, 3, 16 – 17).

«In jeder Beziehung Gutes zu tun» wird hier betont, und mir wurde klar, dass dies auf meine Arbeit als Journalist ebenso zutraf wie auf die Arbeit von Bankern und Finanzberatern, Ärzten und Wissenschaftlern, Lehrern und Professoren, Vertriebsmanagern und Sachbearbeitern, von Geschäftsführern, Rechtsanwälten und Buchhaltern, von Handwerkern, Ingenieuren, Architekten und Informatikern.

Am deutlichsten kommunizieren wir unseren Glauben durch unser Handeln. Jesus sagte, «Genauso soll euer Licht vor allen Menschen leuchten Sie werden eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel dafür loben.» (Matthäus 5, 16). Wenn wir nicht das leben, was wir zu glauben vorgeben, dann stellen die Menschen, mit denen wir zu tun haben, völlig zu Recht infrage, ob wir wirklich glauben, was wir sagen. Ein Nachfolger Jesu zu sein bedeutet, Ihm nicht ein «Tortenstückchen» unseres Lebens zuzuteilen. Er ist entweder das Zentrum von allem oder Er ist nicht wirklich Teil unseres Lebens.

Datum: 21.10.2013

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