Von Dummen und Dummheiten

Von Robert J. Tamasy Wann haben Sie zuletzt etwas Dummes getan bei der Arbeit? Wir haben uns alle schon irgendwann dumm verhalten, vielleicht sogar mehr als ein Mal. Aber lassen Sie mich die Frage anders stellen: Haben Sie je mit jemandem zusammen gearbeitet, der nicht nur ab und zu etwas Dummes getan oder entschieden hat, sondern Ihnen dumm erschien? Interessanterweise haben viele Kulturen Dumme und Dummheit formal anerkennen wollen. Der 1. April ist in den USA und in vielen anderen Ländern als ein Tag bekannt, an dem man andere hereinlegt,«in den April schickt», wie man auch sagt. Er dient als Vorwand für einen harmlosen Streich oder Schabernack, oder man versucht, andere von falschen Informationen zu überzeugen. Es gibt verschiedene Theorien über den Ursprung dieser Tradition, unter anderem wird der Literaturklassiker The Canterbury Tales (1392) von Geoffrey Chaucer genannt. Andere Beobachtungen gehen bis in das Europa und den Nahen Osten des sechsten Jahrhunderts zurück. Aber eines ist sicher: Dumme - und Dummheit - gibt es seit Beginn der Zeit. Es gibt das Sprichwort, «den Narren rinnt das Geld zwischen den Fingern hindurch». Eine andere Redewendung besagt, dass man «einen Narren aus sich machen» kann. Die meisten von uns haben Schuld auf sich geladen, indem sie schlechte Beziehungen eingegangen sind, fragwürdige Investitionen getätigt haben oder schlechte Entscheidungen getroffen haben. Dann fragen wir uns, «Was habe ich mir dabei nur gedacht?». Aber es ist ein Unterschied, ob man im beruflichen oder persönlichen Leben gelegentlich etwas Dummes tut, oder ob man sich gewohnheitsmässig töricht verhält. Es ist nicht verwunderlich, dass die zeitlose Spruchsammlung, Bibel genannt, auch von Dummheit - und Dummen - spricht. Das meiste davon kann man auf die Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts übertragen. Hier einige Beispiele aus dem Buch der Sprüche: Die hohen Kosten der Dummheit.

Wir können jahrelang schuften, um etwas von Wert aufzubauen - ein Geschäft, eine Karriere, eine Ehe oder Familie - und es dann durch eine einzige verantwortungslose Tat zerstören. «Eine tüchtige Frau hält das Haus in Ordnung und sorgt für die Familie, eine leichtfertige aber zerstört alles.» (Sprüche 14,1).

Die Gedankenlosigkeit der Dummen. Ein weiser Mensch weigert sich, übereilte Entscheidungen zu treffen, er bewertet verschiedene Alternativen und wägt mögliche Konsequenzen ab. Ein dummer Mensch dagegen handelt impulsiv, ohne sich Gedanken über negative Folgen zu machen. «Wer ist klug? Jeder, der sich richtig einschätzen kann. Wer ist ein Tagträumer? Jeder, der sich selbst betrügt.» (Sprüche 14, 8).

Die Kurzsichtigkeit der Dummen. Weise Menschen bleiben auf lohnende Ziele fokussiert, dumme Menschen hingegen lassen sich leicht vom Weg abbringen und verlieren ihre Ziele aus den Augen. «Wer unvernünftig ist, hat Spass an Dummheiten; ein weiser Mensch handelt zielbewusst.» (Sprüche 15,21).

Die undisziplinierten, rücksichtslosen Worte eines Dummen. Weisheit legt den Menschen die richtigen Worte in den Mund - und zeigt ihnen, wann es besser ist, zu schweigen. Dumme Menschen sind schnell im Sprechen, machen sich aber keine Gedanken um die Folgen ihrer Worte. «Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge. Ein Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.» (Sprüche 18, 6-7).

Die verantwortungslose Verwalterschaft eines Dummen. Ein weiser Mensch ist bemüht, Ressourcen korrekt und achtsam einzusetzen, aber Dumme sind verschwenderisch und planen selten für die Zukunft. «Ein weiser Mensch kann mit seinem Reichtum gut umgehen, ein Dummkopf aber verschleudert ihn sofort.» (Sprüche 21, 20).

Datum: 22.04.2013

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