DIE HERDE KENNEN

Von Rick Boxx

Die Umfrage eines Arbeitgeberverbandes ergab, dass viele Führungskräfte ihre Mitarbeiter lange nicht so gut kennen, wie sie glauben. Z.B. antworteten 10 Prozent der gefragten Vorgesetzten, dass ihnen eine gute Lebens- und Arbeitsbalance wichtig sei, aber viele von ihnen glaubten nicht, dass ihre Mitarbeiter das genauso empfinden.

Die Befragung dieser letzten Gruppe ergab jedoch, dass ihr diese Balance sogar mehr als doppelt so wichtig war als es die befragten Führungskräfte angenommen hatten.

Aufgrund der Ungleichheit der Studienergebnisse ist klar ersichtlich, dass die befragten Vorgesetzten noch einige Hausaufgaben machen müssen zum Thema Bedürfnisse und Wünsche ihrer Mitarbeiter.

Im Neuen Testament der Bibel betont Jesus, wie wichtig eine starke, wachsende Beziehung zwischen einer Führungsperson und ihren Nachfolgern ist. Mit einem Beispiel aus der Landwirtschaft steht in Johannes 10, 14: „Ich aber bin der gute Hirte und kenne meine Schafe, und sie kennen mich“.

Aus eigener Beobachtung verstand Jesus, wie hilflos und verloren ein Schaf sein kann ohne die Fürsorge eines Schafhirten. Jesus kannte seine Herde gut, und er wusste dass sie ihn auch gut kennen musste. Wenn man dieses Prinzip auf den Arbeitsplatz anwendet, scheint es ebenso wichtig zu sein, dass wir Zeit und Energie aufzubringen, um unsere Mitarbeiter gut kennenzulernen – und umgekehrt.

Ich kenne einige Fälle, wo Vorgesetzte sich einige Minuten jeden Tag nehmen, um einzelne Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz aufzusuchen, um sie besser kennen zu lernen, nach ihren Familien zu fragen und zu erfahren, wie es ihnen sowohl persönlich als auch in der Arbeit geht.

Eine weitere Bibelstelle aus dem Alten Testament stellt eine weitere Parallele zum Schafe hüten her. Diese Verse liefern eine weitere gute Begründung, sich für ein einvernehmliches Miteinander mit den Mitarbeitern unserer Betriebe einzusetzen:

„Kümmere dich um deine Viehherden, sorge für deine Schafe und Ziegen, denn Reichtum bleibt nicht für immer, und selbst Königreiche vergehen! Mähe die Wiesen, damit frisches Gras nachwachsen kann, und hole das Heu von den Bergen! Aus der Wolle der Schafe kannst du Kleider anfertigen, und von dem Geld, das du für die Ziegenböcke bekamst, kaufst du neues Land. Die Ziegen geben Milch für dich und deine Familie und für alle deine Bediensteten.“ (Sprüche 27, 23 – 27).

„Sich um die Herde kümmern“ – die Menschen, die wir verantwortlich führen sollen – hilft uns sicher zu gehen, dass sie so produktiv wie möglich sind, ihre Aufgabe gut erfüllen und in ihrer Anstellung bei uns zufrieden bleiben.

Wenn Sie sich also in einer Führungsposition befinden, wären Sie weise beraten, wenn Sie sich die Zeit nähmen, um ihre Mitarbeiter kennen und verstehen zu lernen. Stellen Sie Fragen, hören Sie zu und bieten Sie ihnen die Möglichkeit, auch Sie kennenzulernen. Angesichts Termindruck und vieler Details, um die man sich kümmern muss, erscheint das vielleicht unbequem und nervend, aber die Erträge aus dieser persönlichen Investition an Zeit und Fürsorge könnten substantiell sein.

Datum: 23.07.2012

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