Messen mit zweierlei Mass

Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihr ihnen. Lukas 6,31

»Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu«, so stand es oft in den Poesiebüchern, die wir früher hatten. Und in der Bibel steht die gleiche Belehrung so, wie es unser Tagesvers zeigt. Eigentlich müsste das doch eine Selbstverständlichkeit sein, die keiner Erwähnung wert ist. Warum wird diese Regel dann aber trotzdem weltweit als die »Goldene Regel« oder »Golden Rule« gepriesen? Ich glaube, weil sie so selten praktiziert wird, wie bei uns gewöhnlichen Leuten reines Gold zu finden ist, wenn wir nicht gerade eine Goldplombe in einem kaputten Zahn haben. Oder unser Gold steckt im Trauring, um die Träger täglich an die Goldene Regel zu erinnern, ohne die auch in der Ehe nichts wirklich funktioniert.

Stattdessen beklagen wir uns oft, dass unsere Krankheiten, Schmerzen und Gebrechen weit schwerwiegender als die des Nachbarn sind. Und dann kommt es schnell zu lieblosen Beurteilungen, die wir – auf uns bezogen – sehr übel nehmen würden. Auch bei unseren Seelenschmerzen wie Liebeskummer oder Zurücksetzung oder Verkennung unserer Fähigkeiten sind wir leicht geneigt, uns für feinfühliger und tiefer empfindend zu halten als unsere Mitmenschen, die uns Ähnliches klagen möchten.

Versuchen wir, der Sache auf den Grund zu kommen, müssen wir eingestehen, dass wir uns selbst weit mehr lieben als unseren Nächsten, den wir doch nach Gottes Gebot lieben sollen wie uns selbst. Tatsächlich wäre es die Lösung dieses scheinbar unlösbaren Problems, wenn wir uns und unsere Empfindungen nicht über die unserer Nächsten stellen würden. Gott bietet heute allen Lesern an, ihnen dabei behilflich zu sein. gr

Frage:
Nehmen Sie Gottes Hilfe an und vertrauen Sie darauf, auch und gerade dann, wenn es unbequem ist?!

Tipp:
Gott hilft uns, die Eigenliebe zu überwinden.

Bibel:
Lukas 6,31-38

Datum: 17.09.2017
Quelle: Leben ist mehr

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung