Wertlos?

Der Mensch als Wegwerfware

Nicht mehr Gebrauchtes loszuwerden, geschieht auf verschiedene Arten: Entsorgungshof, Abfuhr, Brockenhaus, Spezialabfuhr. Noch mehr Varianten gibt es, nicht erwünschte Menschen «wegzuwerfen». Aber es geht auch anders.
Sperrgut am Strassenrand

Wir haben in unserer Strasse eine sehr einfache Möglichkeit, überflüssige Waren wie alte Möbel, gebrauchte Geräte und Ähnliches zu entsorgen. Wir stellen diese Sachen einfach vor dem Haus auf das Trottoir und meistens dauerte es nicht lange, bis die Waren verschwunden sind. Es gibt immer Menschen, die solche Sachen brauchen können und sie dankbar mitnehmen. Wir sind tatsächlich eine Wegwerfgesellschaft geworden und froh, wenn wir uns nicht weiter um die Entsorgung unserer überflüssigen Ware kümmern müssen.

Eine grausame Variante

Was wir mit alten Möbeln und Geräten machen, geschieht leider auch mit Menschen. Ich meine nicht die armen Kinder in Drittweltstaaten, die aus der Existenznot der Eltern heraus in der Grossstadt des Landes verkauft werden. Das ist natürlich sehr tragisch. Doch auch bei uns in der Schweiz werden unzählige Menschen als Wegwerfware behandelt: In der Wirtschaft werden Unbrauchbare aussortiert, Kinder von Eltern als unerwünscht erklärt und Ehepartner vor die Tür gesetzt.

Das ist der grausame Mord an Menschen, der heute in tausendfacher Weise in unserer anscheinend so gesitteten Gesellschaft geschieht. Wir stehen vor den Trümmerhaufen zerstörter Beziehungen und missbrauchter Menschen.

Die andere Perspektive

Die Bibel zeigt, dass Jesus Christus solche Menschen aufsucht und dass er ihnen seine Liebe und seine gute Nachricht der Befreiung und der völligen Annahme bringt. Das haben die Etablierten der damaligen Gesellschaft nicht verstanden und haben sich empört. Aber das hat Christus nicht davon abgebracht, die Ausgeschlossenen aufzusuchen. Er stellte sich zu den Verachteten und Gemobbten. Er hat das ja auch an seinem eigenen Leib und in seinem eigenen Leben erfahren. Die Menschen schrien: «Hinweg mit ihm, kreuzigt ihn!»

Jesus Christus, der gekreuzigte Heiland der Welt, wurde von der Gesellschaft zur Wegwerfware degradiert. Es gab keinen Platz für ihn. Darum versteht er uns, wenn das Gefühl uns beschleicht, dass nirgends ein Plätzchen frei sei. Bei ihm ist ein Platz frei. Er sagt: «Kommt her zu mir alle, die ihr abgeschoben wurdet und die ihr euch überflüssig vorkommt. Ich will euch erquicken, ich will euch gebrauchen. Ihr seid meine Geliebten – die Gemeinschaft mit euch ist mir alles wert.»

Hilfe und Kontakt finden Sie hier.

Buch:
Wahrer Mensch - Menschenware (von Pfarrer Ernst Sieber)

Datum: 07.01.2013
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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