«Niemand kam»

Gott kennt die Sehnsucht nach Gemeinschaft

Als die Wohnung einer alten, verstorbenen Frau geräumt wurde, fanden die Angehörigen ein Tagebuch. Neugierig blätterten sie darin, um zu sehen, was die alte Frau dort wohl aufgeschrieben hatte. Sie staunten nicht wenig, als sie feststellen mussten, dass in einem grossen Teil des Notizheftes immer wieder die zwei gleichen Worte zu lesen waren.
Tagebuch

Die akkurate, pflichtbewusste Frau hatte jahrelang jedes Datum eingetragen und immer wieder war daneben zu lesen: «Niemand kam.»

Seitenweise wiederholten sich diese zwei anklagenden Worte. Das Heft glich einer grossen Strafarbeit eines Primarschülers, der immer wieder das Gleiche schreiben musste. Hier stand die Anklage den Angehörigen schwarz auf weiss vor Augen: «Niemand kam.» Wir können nur erahnen, wie viel Sehnsucht und Erwartung die alte Frau jahrelang Tag für Tag hatte, endlich mal Besuch zu bekommen, ein hörendes Ohr und ein bisschen menschliche Wärme zu verspüren, doch: «Niemand kam.» Wie verletzend muss ihre seelische Vereinsamung, wie gross ihre Resignation gewesen sein!

Wir können zwar immer besser, schneller und vielfältiger kommunizieren. Computer und Internet, haben die Menschen in die Sackgasse einer virtuellen Gemeinschaft geführt. Eine Ersatz-Gemeinschaft, die den Menschen nachweislich immer unfähiger macht, wirkliche Nähe und Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu gestalten.

Als Gott den Menschen schuf, stellte er sofort fest: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Gott möchte uns in die lebendige Gemeinschaft mit ihm und mit anderen Menschen führen. Er kommt in seinem Sohn Jesus Christus auf diese Erde und zu diesen Menschen. 

Jesus Christus will mit seinem Wort und mit seinem Geist auch heute noch in unsere Leben kommen und uns eine lebendige Gemeinschaft schenken. Eine Gemeinschaft, die selbst in Nöten und in unverständlichen Situationen einen tiefen Frieden schenkt. Wörtlich heisst es in der Bibel (Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Vers 23): «Wer mich liebt, richtet sich nach dem, was ich ihm gesagt habe. Auch mein Vater wird ihn lieben, und wir beide werden zu ihm kommen und immer bei ihm bleiben.» 


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Datum: 06.11.2012
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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