In der Not

Einer, der hinschaut

Ein Sprichwort sagt: Not lehrt beten. Nicht, dass Menschen sonst noch nie ein Gebet gesprochen hätten, aber in Notzeiten reden wir anders.
Nur ein Gebet entfernt.

Wir achten weniger auf die guten Formulierungen, wir suchen keine vorgefertigten Gebetsverse. In der Not reden wir aus dem Herzen heraus. Vielleicht schreien wir sogar und sagen die Anliegen mit grossem Engagement – rebellierend oder resignierend – und manchmal fliessen dabei Tränen. Solche Gebete hört Gott, denn die Bibel sagt: «Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.» (Die Bibel, 1. Samuel, Kapitel 16, Vers 7). Er hört das innere Schreien und dann macht er sich auf den Weg zu dem Rufenden.

Not schweisst zusammen

So lesen wir, wie Jesus eine Gruppe in Not geratener Menschen begegnet. Sie sind sehr unterschiedlich, und im normalen Leben hätten sie sich sicher gemieden. Doch das gemeinsame Problem – sie haben alle Aussatz und sind deswegen von der Gesellschaft ausgeschlossen – hat Juden und Samariter nun zusammengeschlossen. Not schweisst zusammen. Es bleibt einem oft gar keine andere Wahl. Diese Gruppe, bestehend aus zehn Personen, ruft Jesus Christus um Hilfe an. Es sind Menschen, die ohne menschliche Nähe, ohne Liebe und Berührung leben müssen. Sie werden als Unreine von alle anderen in der Gesellschaft gemieden.

Begegnung, die verändert

So wachsen heute viel auf. Menschen, die keine Nähe, keine Liebe und keine Berührung erleben. Sie werden als Kinder abgeschoben und haben es nicht erlebt, geliebt zu werden. Menschen, deren Herz schreit, doch kaum einer hört hin. Alle schauen weg – damals wie heute. Doch Jesus Christus ist anders. Er hört hin, er steht still und er schaut hin. Er verbindet sich mit diesen Menschen, berührt sie: die Blinden, die Zöllner, die Toten und die Aussätzigen. Er berührt sie mit seinem Leben, mit seiner Auferstehungskraft. Wer ihm glaubt, der nimmt teil an seinem Leben.

Heute begegnet uns eine Vielzahl schreiender, verwundeter Menschen auf dem Schlachtfeld des Lebens. Jesus Christus, der aus der Welt ohne Geschrei kommt, hört. Er hört wirklich und schaut nicht weg. Er ist der Gott, der hört und sieht. Der anteilnehmende Gott, der ins Elend und an das Kreuz geht. Solch einem Gott dürfen wir unserem Leben anvertrauen. Dann ist es trotz allem in guten Händen. Die Notgeplagten rufen, und er antwortet mit seinem Evangelium. «Geht hin und zeigt euch den Priestern», sagte er zu den Aussätzigen. Noch während sie hinein gingen, wurden sie rein. (Markus-Evangelium, Kapitel 1,Verse 40-45).

Zwei Schritte zum Ziel

So ist Jesus Christus auch heute noch. Wer auf sein Wort hin handelt, der wird heil. Das Samenkorn seines guten Wortes wird in der guten Erde der glaubensvollen Tat lebendig. Es blüht auf und trägt Früchte. Das ist ein Wunder. Diese Worte von Jesus Christus fordern total heraus. Aber wir können die Wahrheit der Aussage nur erfahren, wenn wir die Probe aufs Exempel machen. In der Not rufen ist der erste Schritt. Tun, was er sagt, ist der zweite Schritt. Wer beide Schritte macht, der erlebt ihn, der läuft zum Ziel. «Während sie hingingen, wurden sie gereinigt», heisst es, und das ist heute nicht anders. Kommt, lasst uns gehen, glauben und tun, was er sagt. Er wird sein Wort wahrmachen, auch in unserem Leben.

Zum Thema:
Jesus kennenlernen

Datum: 05.11.2012
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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