Weihnachten: Mehr als eine rührselige Geschichte

Nun stehen wir wieder vor dem grössten christlichen Fest des Jahres und es ist angebracht, sich zu fragen: Warum wurde es eigentlich Weihnachten? Weihnachten war nicht eine spontane Idee Gottes, einmal uns Menschen auf der Erde zu besuchen, weil er sich etwas allein fühlen würde und es langweilig im Himmel wäre. Nein, Weihnachten wurde schon Jahrtausende vor der Geburt Christi fest beschlossen und zwar zum ersten Mal in dem Moment, als Gott den Menschen als sein Ebenbild verloren hatte.

Damals sagte er bereits zur Schlange, die die Menschen zum Unglauben an Gott angestiftet hatte, dass er einen schicken werde, der den Fluch und dem finstern Treiben der Bosheit ein Ende setzen würde. Diese Ankündigung wird im Alten Testament öfter wiederholt und präzisiert. Gott wünschte sich mehr als alle Menschen auf Erden, dass es Weihnachten wird, dass die Dunkelheit beendet wird und das wahre Licht des Lebens auf Erden neu entzündet wird. Der Prophet Jesaja sagt 700 Jahre vor Christi Geburt: "Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein grosses Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Du weckst lauten Jubel, du machst gross die Freude. Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben..."

Und am Ende des Abschnittes heisst es dann: "Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies tun." Weihnachten liegt also begründet in Gottes Liebeseifer. Gott hat eine gute Eifersucht, geprägt vom Ringen um sein Geschöpf. Er konnte es nicht mehr aushalten, dass die Menschen sich mit der Dunkelheit, der Bosheit und dem Tod verbündet hatten. Diese Gefangenschaft seiner wertvollsten aller Geschöpfe drehte ihm das Herz im Leibe herum. Darum brachte er ihnen als grosse Gegenbewegung selbst Licht, Liebe und Leben auf die Erde. Er brachte die Tatsachen nicht als eine Nachricht auf Papier. Er brachte diese Nachricht in seiner Person. Das zuverlässige Wort von Gott wurde Fleisch - greifbar, tastbar und in seiner Wirkung sichtbar unter die Menschen. Das Leben kommt: Schau, Tote werden auferweckt! Die Liebe kommt: Schau, Menschen werden frei von Bindungen, versöhnt und erneuert! Das Licht kommt: Schau, Blinde werden sehend!

Weihnachten ist keine rührselige Geschichte von einer armen Familienidylle. Weihnachten ist Gottes Lichtseinbruch in die Finsternis, Gottes Lebenseinbruch in den Tod, Gottes Liebeseinbruch in die Bosheit des Herzens. Und das passierte ganz real und das passiert auch heute noch ganz real. Gott hält es einfach nicht länger aus, dass mit der Krone seiner Schöpfung, mit seinem Ebenbild so übel gespielt wird. Darum sagt der Prophet: Es kann nicht Dunkel bleiben, über denen, die in Angst sind. Der Liebeseifer Gottes verträgt das nicht. Wo Licht kommt, muss Finsternis weichen. Darum müssen Menschen, um Finsternis zu haben, nur eines tun: Sie müssen das Licht ausschliessen, den Zugang verwehren. Doch der Liebeseifer Gottes ist ungebrochen: Jesus Christus ist von den Toten auferstanden und lebt. Er möchte nach vor in dieser Welt Platz nehmen - in den Herzen von Menschen - selbst wenn ein solches Herz einem Stall gleichen würde. Er macht daraus ein Tempel - durch seine Gegenwart!

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Datum: 22.10.2003
Autor: Dick Leuvenink
Quelle: FEG Basel

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