Das Königreich Gottes und die Gemeinde Jesu

Das Königreich Gottes bezeichnet seine Herrschaft über seine ganze Schöpfung. Satan hat sich mit einem Teil der Schöpfung vom Königreich Gottes abgewandt und den Menschen für sein Reich gewonnen. Seit diesem Abfall steht das Königreich Gottes in einer Konfrontation mit dem Reich Satans.

Gleichzeitig hat Gott alles unternommen, um die Menschen für sich zurückzugewinnen. Da er den Menschen mit dem höchsten Gut - dem freien Willen - ausgerüstet hat, der Mensch sich aber aus freien Stücken gegen seine Herrschaft entschied, tat Gott alles, damit die Menschen freiwillig zu ihm zurückkehren. Er erwählte sein Volk Israel, unter seiner Herrschaft zu leben. Aber sein Volk zog es vor, einen eigenen Weg zu gehen. Aber auch in diesem Fall versuchte er, die Menschen zurückgewinnen. Der Abfall von ihm konnte nur durch ein freiwilliges, vollkommenes Opfer überwunden werden. Da sein Volk Israel dieses freiwillige, vollkommene Opfer nicht bringen konnte, wurde Gott in Jesus Christus selbst Mensch. Er lebte wie ein Mensch unter den Menschen (2) und wurde in allen Bereichen des menschlichen Lebens auf die Probe gestellt. Diesen Versuchungen widerstand er. Ohne je eine nicht-gottgemässe Entscheidung gefällt oder im Ungehorsam gegenüber Gott gelebt zu haben, wurde er zu diesem vollkommenen Opfer, das für den Abfall der Menschheit Vergebung bewirkte. (3) Jeder Mensch, der dieses Opfer von Jesus Christus für sich in Anspruch nimmt, begibt sich wieder freiwillig unter die Liebesherrschaft des Königreiches Gottes. (4) Wer so wieder zu Gott gehört, bekommt Anteil an seinem Volk Israel (5) und damit Anteil an den Verheissungen des Reiches Gottes. (6)

Jeder Mensch, der durch die Umkehr in die Gemeinschaft mit dem Reich Gottes gekommen ist, wird Teil von Gottes Volk (7), der Gemeinde Jesu Christi, die sich mit dem Volk Israel verbunden weiss. Diese Gemeinde wird zum Werkzeug des Königreiches Gottes. Sie offenbart seinen Willen, seinen Charakter, sein Wesen und richtet sich in ihrem Tun am Wirken von Jesus Christus aus. (8)

Als Jesus Christus sein Wirken begann, verkündete er das Kommen des Königreiches Gottes, des Herrschaftsanspruches seines Vaters. (9) Dabei ermutigte er die Menschen, sich von ihren gottfernen Wegen abzuwenden, umzukehren und Busse zu tun, um sich der Herrschaft seines Vaters zu unterstellen und aus der Gemeinschaft mit ihm zu leben. (10) Dies ist nötig, da das Königreich Gottes auf Kriegsfuss steht mit Sünde, Unrecht und nicht heilvollen Lebensumständen. (11) Er trug seinen Nachfolgern auf, seine Botschaft und sein Wirken zu übernehmen und weiterzugeben. (12) Die Gemeinschaft der Menschen, die in dieser Weise mit Gott verbunden leben, nennt die Bibel "Gemeinde".

Als Jesus Christus das Kommen des Königreiches Gottes angekündigte, heilte er Menschen gleichzeitig von vielen Krankheiten, Schmerzen und Nöten. Er gab den Frauen eine versöhnte Stellung in der Gesellschaft, wandte sich Ausgestossenen zu und gab den Kindern das Recht der Gemeinschaft mit Gott. Mit seinem Wirken nahm er die Erfüllung des Königreiches Gottes vorweg, die mit seiner Wiederkunft nach seinem Tod und seiner Auferstehung kommen wird. (13) Wir leben heute in dieser Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kommen Jesu Christi, in der Zeit zwischen dem angebrochenen und noch nicht erfüllten Königreiches Gottes.

Wenn Menschen im Vaterunser (14) um das Kommen seines Reiches bitten, wird der Schrei derer laut, die sich nicht mit der Ungerechtigkeit in der Welt und dem Leid abfinden können. Der Schmerz der Welt soll nicht das letzte Wort haben. Das Königreich Gottes, das in Jesus Christus in diese Welt hereingebrochen ist, das Königreich Gottes, das durch seine Jünger weitergeht, in der weltweiten Kirche sichtbar wird und im Glauben geschaut wird, wird Gott eines Tages für alle Welt sichtbar machen. (15) Sein Königreich ist die Zukunft dieser Welt!

Wir leben in einer Zeit weltweiter Herausforderungen. Nicht mehr die Frage des eigenen Heils ist den meisten Menschen wichtig, sondern das Wohlergehen der ganzen Gesellschaft. Dieser globalen Sorge steht eine Botschaft von globaler Dimension gegenüber - die Botschaft vom Königreich Gottes.

Genau da liegen der Auftrag und die Chance der christlichen Gemeinde. Sie hat die Schlüssel zum Königreich Gottes. (16) Dieses Königreich lebt ihn den Menschen der Gemeinde, zwischen ihnen und wirkt durch sie. (17) Sie haben durch Jesus Christus Zugang zum Vater im Himmel und damit die Möglichkeit, sich für das Wirken Gottes durch den Heiligen Geist zu öffnen, damit das Königreich Gottes in diese Welt hereinbrechen kann.

Anmerkungen:
(1) Vgl. Derek Morphew: "Das Königreich Gottes". Asslar: Projektion J Verlag, 2001.
(2) Philipper 2,6-8
(3) Hebräer 4,15
(4) Römer 10,9-10
(5) Römer 11,17-21
(6) Apostelgeschichte 3,19-21
(7) Epheser 1,3-14; 2,1-10; 2,19-20
(8) Epheser 3,10
(9) Matthäus 4,17.23-25
(10) Matthäus 4,23-25
(11) 2. Korinther 6,14; 1. Johannes 1,5-6
(12) Matthäus 10,7.8; Lukas 10,9
(13) Offenbarung 21,1-7
(14) Matthäus 6,9-13
(15) Offenbarung 1,7
(16) Matthäus 16,18-19
(17) Lukas 17,21