Jesus hat die Ortsgemeinde als Werkzeug des Königreiches Gottes vorgesehen

"Der Gottesdienst ist mir zu laut." "Die Predigten sind mir zu wenig intellektuell." "Die Musik ist immer gleich." "Die Predigten sind mir zu anspruchsvoll." "Ihre Stimme klingt unnatürlich." "Wenn die Gemeinde nicht ernsthaft zu beten beginnt, wird Gott sie von seinem Angesicht wegstossen." "Wenn das Anliegen für Israel nicht ins Zentrum des Gemeindelebens rückt, wird Gott die Gemeinde verwerfen." "Gott wird die Offenheit für römisch-katholische Christen richten." "Die Gemeinde tut zu wenig für diese oder jene Gruppe in der Gemeinde." Dies ist nur eine kleine Auswahl von kritischen Rückmeldungen aus der Vineyard Bern.

Was geschieht hier? Nun, ich möchte nicht auf die Richtigkeit einzelner Aussagen eingehen, aber in einem Punkt gleichen sich alle diese Aussagen: Sie beschäftigen sich mit den persönlichen Bedürfnissen dieser Menschen. Der Blick ist nach innen gerichtet, nicht nach aussen. Die persönliche Versorgung und die Befriedigung eigener Bedürfnisse wird höher gewertet als das Anliegen, Gott fern stehende Menschen zu erreichen und den Menschen ganz allgemein zu dienen. Das Gemeindeleben, der Dienst der Gemeinde, die Predigt und der Gottesdienst werden nur im Blick auf den persönlichen Gewinn beurteilt.

Doch in diesem Punkt sollte sich innerhalb der Gemeinde ein Paradigmenwechseln vollziehen. Wir existieren nicht für uns selbst, sondern für eine Welt, die die Botschaft von Jesus braucht. Jedes Gemeindeglied soll am Werk der Gemeinde in der Welt mitarbeiten. Das geschieht bereits damit, dass sich jedes Gemeindeglied sogar an seinem Arbeitsplatz und in seinem persönlichen Umfeld als Botschafter Jesu sieht. Das geschieht dort, wo Menschen in das Beziehungsnetz der Gemeinde eingeladen werden, um selbst Botschafter zu werden - und Botschafter werden sie dann, wenn sie eine Begegnung mit Jesus Christus hatten.

Einer der Kirchenväter sagte: "Ein Christ ist kein Christ." Ein einzelner Christ wird weder dazu fähig sein, für sich alleine seinen Glauben zu leben, noch diesen weiterzugeben. Wir müssen neu lernen, dass die Ortsgemeinde kein Selbstbedienungsladen ist, in dem wir so lange unsere Bedürfnisse stillen können, wie es uns gefällt. Wir müssen lernen, dass Gemeinden keine Lebensabschnittspartner sind, sondern eine Familie, in der wir verbindlich leben und deren Dienst wir teilen.

Datum: 31.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

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