Gute Beziehungen brauchen einen Zweck, der über die Beziehung hinausgeht

Eine Beziehung, die sich nur um sich selbst dreht, wird auf Dauer langweilig und narzisstisch. Natürlich müssen wir uns um unsere Beziehungen bemühen und sie pflegen. Aber es trifft leider auch zu, dass unsere Beziehungen uninteressant werden, wenn wir uns ausschliesslich darauf konzentrieren.

Viele Menschen sprechen davon, dass sie in einer Gemeinde viele Dienstbeziehungen hätten, aber keine echten Freundschaften. Was waren denn die engsten Beziehungen im Leben Jesu? Die Beziehungen zu seinen Jüngern, mit denen er unterwegs war - und zu denen er im Grunde eine Dienstbeziehung hatte. Beziehungen, die im gemeinsamen Dienst heranwachsen, können viel tiefer und echter werden als Beziehungen, die nur um ihrer selbst willen bestehen.

Für ein Ehepaar können das die Familie und die Erziehung der Kinder sein. Es kann aber auch die Unterstützung einer Karriere sein, eines politischen Anliegens oder der Aufbau einer Gemeinde oder eines Geschäftes. Es geht darum, dass auch eine Beziehung einem Zweck dienen muss, zu dem alle Beteiligten etwas beitragen können.

Für Jesus und Paulus war der Zweck ihrer Beziehungen die Ausbreitung des Königreiches Gottes. Alle, die von Paulus angeschrieben wurden, waren diesem Ziel verpflichtet. Die verbindliche Hingabe an dieses Ziel hatte diese Menschen ja auch in die gleiche Gemeinde geführt.

Natürlich hatten sie auch andere Beziehungen. Wir lesen im 1. Petrus-Brief, Kapitel 1, Vers 6, dass einige von ihnen Ehepartner hatten, die noch nicht Christen waren, oder sie waren Sklaven von Menschen, die ihr Leben noch nicht auf Jesus ausgerichtet hatten. Aus diesem Grund musste der Verfasser dieses Briefes auch spezifische Anweisungen geben, wie sich Menschen verhalten sollten, wenn sie kein gemeinsames christliches Leben führten.

Paulus bezeichnete die Menschen, die er liebte, als "Mitarbeiter" oder "Mitstreiter". Er verwendete eine ganze Reihe von Bezeichnungen, wenn er von Menschen wie Timotheus, Silas, Titus und anderen sprach. Manchmal gebrauchte er das Bild des Vaters, der mit dem Sohn zusammenarbeitete, manchmal von zwei Soldaten, die gemeinsam für eine Sache stritten, dann wieder von Arbeitern, die am gleichen Projekt tätig waren.

Datum: 29.05.2006
Autor: Martin Bühlmann
Quelle: Gemeinde leben - Gemeinde lieben

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung