1. Mose 19,20

Ch.Spurgeon "Und sie ist klein."

Diese Worte sind ein Ausruf Lots, aber ich möchte sie aus dem Zusammenhang herausnehmen und in einer anderen Weise anwenden. Der Vater der Lüge hält Tausende von Plänen bereit, durch die er die Seelen der Menschen verderben möchte. Er gebraucht falsche Gewichte und falsche Waagen, um sie zu betrügen. Manchmal benutzt er falsche Zeitmasse, indem er in der einen Stunde erklärt, dass es noch zu früh sei, den Herrn zu suchen; und zu einer anderen Stunde, dass es nun zu spät sei. Er bedient sich auch falscher Grössenmasse, denn grosse Sünden erklärt er für kleine, und von den kleinen Sünden, die er überhaupt eingesteht, behauptet er später, dass es mit ihnen gar nichts auf sich habe - dass es höchst geringfügige Vergehen seien, die eigentlich schon an und für sich Vergebung verdienten.

Gottesfürchtige Menschen haben sich gerade vor den kleinen Sünden besonders gefürchtet. Die Märtyrer waren bereit, lieber die furchtbarsten Qualen zu erleiden, als nur einen Fingerbreit von der Wahrheit und Gerechtigkeit abzuweichen. Vielleicht habt ihr von Martin Arethusa gelesen. Er hatte den Götzentempel in der Stadt, in der er wohnte, vom Volk niederreissen lassen. Als nun der Kaiser Julian zur Herrschaft kam, befahl dieser, das Volk solle den Tempel wieder aufbauen. Bei Todesstrafe wurden sie zum Gehorsam gezwungen. Aber Arethusa erhob seine Stimme gegen diese Sünde, so dass sich der Grimm des Königs auf ihn lenkte. Sein Leben sollte ihm jedoch unter der Bedingung geschenkt werden, dass er nur ein paar Pfennige zum Bau des Tempels beisteuerte, ja noch weniger, wenn er dem falschen Gott nur ein wenig Weihrauch darbringen würde. Aber er fürchtete Gott und wollte auch nicht die winzigste Sünde begehen, um sein Leben zu retten. Dann wurde er mit Messern zerstochen und mit Honig beschmiert, so dass er den Wespen zur Beute fiel und todgestochen wurde. Er konnte seinen Leib den Wespen opfern, aber er konnte und wagte nicht, gegen Gott zu sündigen.

Datum: 06.02.2006
Autor: Charles H. Spurgeon
Quelle: Auf dein Wort

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung