"Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!" Markus 11,24

O Gott, du hast uns eine mächtige Waffe gegeben; aber wir haben sie verrosten lassen. Wir haben diese gewaltige Macht liegen und schlafen lassen. Würde es nicht ein Verbrechen am eigenen Leibe sein, wenn einem Menschen ein Auge verliehen wäre, und er wollte es nicht öffnen, oder eine Hand, und er wollte sie nicht erheben? Und was sollen wir nun erst von uns selbst sagen, denen Gott mit dem Gebet eine Kraft verliehen hat, eine unvergleichliche Kraft für uns und für viele andere, und wir lassen diese Kraft ungenutzt? O Gott, du gabst der Sonne ihr Licht, und sie leuchtet damit. Du gabst auch den Sternen ihren Schimmer, und sie blinken. Du gabst dem Wind Stärke, und er weht. Aber deinen Kindern hast du eine Gabe verliehen, die noch besser ist als all dies; und doch lassen sie sie liegen. Sie haben fast vergessen, daß sie über eine solche Macht verfügen können, und machen nur selten von ihr Gebrauch, obwohl dies für Tausende zum reichen Segen sein könnte.

Konstantin, der römische Kaiser, sah, daß die Münzen früherer Zeiten die Kaiser in aufrechter, triumphierender Stellung zeigten. Er dagegen befahl, daß er auf den Münzen in kniender Stellung ausgeprägt werden wolle. "Denn", sprach er, "das ist die Weise, in der ich triumphiert habe." Wir werden niemals triumphieren, wenn wir nicht kniend gefunden werden. Wir werden nur deshalb in die Flucht geschlagen, weil wir nicht gebetet haben.

Oh, kehrt zu eurem Gott zurück und bekennt vor ihm, daß ihr zwar bewaffnet wart, daß ihr den Bogen führtet, aber daß ihr euch trotzdem am Tage der Schlacht zur Flucht gewandt habt. Geht zu eurem Gott und bekennt euer Versagen! Wenn keine Seelen bekehrt werden, so nicht deshalb, weil Gott keine Macht hätte zu erretten, sondern daher, weil ihr nie wie in Geburtsnöten um verlorene Sünder gerungen habt.

Ch.Spurgeon "Alles, was ihr im Gebet verlangt, glaubet, daß ihr es empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!" Markus 11,24

Wenn unser Gebet einen inneren Wert haben soll, so muß es sich auf einen bestimmten Gegenstand richten, für den wir vor Gott eintreten. Meine Brüder, wie oft springen wir in unseren Gebeten von diesem auf jenes über, und wir kriegen nichts, weil wir in Wirklichkeit nichts Bestimmtes verlangen. Wir schwatzen über verschiedene Dinge, aber die Seele richtet ihre vereinten Kräfte nicht auf einen bestimmten Gegenstand. Geht ihr nicht manchmal auf die Knie, ohne vorher daran zu denken, was ihr denn eigentlich von Gott erbitten wollt? Es ist euch eine Sache der Gewohnheit, ohne daß euer Herz dabei ergriffen würde. Ihr gleicht dem Manne, der in einen Laden geht und gar nicht genau weiß, was er eigentlich kaufen will. Er mag vielleicht einen glücklichen Handel abschließen, wenn er einmal dort ist, aber gewiß ist das kein weises Vorgehen und verdient keine Nachahmung. So kann wohl auch der Christ auf sein Gebet hin einen wirklichen Wunsch erfüllt sehen; aber es wäre weitaus besser, wenn er mit ernsten Erwägungen seine Seele auf das Gebet vorbereitet hätte. Er käme dann mit einer klaren und eindeutigen Bitte vor seinen Gott.

Niemand wird vor seinem König erscheinen und erst dann, wenn er vor ihm steht, überlegen, welche Bitte er an ihn richten möchte. Ebenso ist es mit dem Kind Gottes. Auch es muß darauf gefaßt sein, die große Frage zu beantworten: "Was ist dein Begehr?" Denke dir einen Bogenschützen, der seinen Pfeil abschießen wollte und nicht wüßte, wo das Ziel ist! Hätte er Aussichten auf Erfolg? Du gehst niemals an deine Arbeit, ohne zu wissen, was du zu tun hast. Wie kommt es denn, daß du zu Gott gehst, ohne zu überlegen, was du von ihm erhalten möchtest? Ihr werdet mehr Segen von eurem Gebet haben, wenn ihr bestimmte Anliegen ins Auge faßt und für bestimmte Personen betet. Gib deinen Bitten ein bestimmtes Ziel, und ich bin überzeugt, daß dich dann bei deinen Gebeten die Müdigkeit nicht mehr überfallen wird.

Datum: 16.01.2006
Autor: Charles H. Spurgeon
Quelle: Auf dein Wort

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