Drogen

„Mir fehlte der Kick…“

Die Freikirche, in die Marcels Eltern gingen, sagte ihm nicht zu. Mit 13 rauchte er den ersten Joint. Das hatte Folgen:
„Ich wurde in einer Sekunde geheilt“: Marcel
Drogenrehabilitation Meilestei
Seit 1998 sind Eve und Marcel ein Paar.

Eine Zeitlang besuchte ich die Jungschar, aber die Freiheit, die ich in der Lehre bekam, wollte ich geniessen. Das Kiffen mit Kollegen gehörte schon lange zum Alltag. Mit 18 kamen durch einen Kollegen andere Drogen ins Spiel. Als Draufgänger-Typ versuchte ich alle möglichen Drogen: Ecstasy, Kokain… Schliesslich rauchte ich Heroin – ein vertretbarer, nicht so riskanter Einstieg, wie ich meinte. Dahinter stand ursprünglich wohl die Sehnsucht nach dem spannenden Leben, nach Action und Abenteuer. Mir fehlte der Kick.

Im Letten

Die Lehre schloss ich ab im Jahr 1994. Dann stürzte ich ab und landete als Junkie auf dem Lettenareal in Zürich. Es ging steil bergab. Ich konnte zwar noch bei meinen Eltern wohnen, hatte jedoch keine Arbeit mehr und war total auf die Szene fixiert. Ich sah zwar nicht verwahrlost aus, aber hatte es nicht mehr im Griff. Obwohl ich etwa 8-10 Mal einen mehrwöchigen Entzug machte, landete ich immer wieder auf der Gasse.

Einmal brachten mich meine Eltern in ein süditalienisches Kloster, doch ich riss aus und nahm den nächsten Zug nach Zürich, um wieder an den Stoff zu kommen. In den folgenden Jahren hatte ich zwischendurch Arbeit und konnte mich auch mit Methadon durchschlagen. Doch ohne Drogen konnte ich nicht leben.

Ich wollte sie nicht verlieren…

An der Fasnacht 1998 traf ich in einer Bar Eve und wir verliebten uns. In dieser Zeit hatte ich einen Job und konnte gelegentliche Abstürze „verkraften“. Erst nach ein paar Monaten gestand ich Eve mein Problem. Sie ging davon aus: Wenn er will, schaffen wir es zusammen! Ich wollte sie nicht verlieren. Doch dann griff die Sucht wieder stärker nach mir…

Jahre zuvor (1993) hatte mich ein Kollege in eine Pfingstgemeinde geschleppt. Ich traf im Gottesdienst die Entscheidung, mein Leben Jesus zu geben. Es war mega powerful. Ich hatte eine Riesenfreude auf dem Heimweg. Doch nach drei Tagen, in denen ich gebetet hatte, fiel ich ins alte Fahrwasser zurück. Schliesslich wusste ich: Ich kann es allein nicht, ich brauche eine richtige Therapie.

Kontaktsperre

1999 trat ich in die Drogenrehabilitation Meilestei ein. Drei Monate Kontaktsperre wurde zwischen Eve und mir verordnet; das war sehr hart. Nicht einmal ein Telefongespräch war erlaubt. Ich war zuerst ein „schwieriger Kunde“, war ich doch krumme Touren gewohnt! Als ich mit dem Methadon auf Null war, hatte ich solchen Bammel vor dem Entzug, dass ich wieder abhauen wollte.

Die Pfingstkonferenz in Uster bot sich dafür als Gelegenheit an, doch als ich das Foyer betrat, wo Leute für den Abend beteten, fielen diese Gedanken sofort von mir ab. An diesem ersten Abend war Bereuen und Umkehren das Thema. Nachts konnte ich nicht schlafen und schrieb meine Verfehlungen auf und bat Gott um Vergebung. Danach verbrannte ich das Papier im Kachelofen, in Anwesenheit meines Therapeuten.

In einer Sekunde geheilt

Am zweiten Abend der Pfingstkonferenz ging es um die Geistestaufe. Ich reagierte auf den Aufruf und da berührte mich Gott so tief, dass ich in einer Sekunde von meiner Sucht geheilt wurde. Der Heilige Geist fuhr ein – so was hatte ich noch nie erlebt! Seither bin ich frei und habe ein Feuer im Herzen. Jesus gab mir den Willen und die Kraft zum Aufhören. Auch als ich noch einmal einen Absturz hatte half Er mir. Gott war ganz real in meinem Leben. Ich wusste, was richtig und falsch war, und konnte Grenzen setzen.

Die Nähe Gottes wurde der Kick in meinem Leben. Christsein ist nicht „boring“, nicht einfach etwas, was man im Kopf hat, nicht gute Moral – sondern Life und Power. Ich bin Christ, weil ich Gottes Kraft erlebt habe. Er hat mich herausgeholt aus der Sucht, nun möchte ich Gott mit meinem Leben, mit Leidenschaft dienen. Eine Ausbildung hat mich im Glauben sehr viel weitergebracht. Nun habe ich einen genialen Job in der GvC Chile Hegi in Winterthur.

Das Feuer nicht ausgehen lassen

Für mich ist es mega wichtig, dass ich ein Feuer habe im Herzen. Einige Leute meinten, diese Leidenschaft würde nachlassen. Sie täuschten sich. Allerdings stimmt: Wenn ich von Jesus weglaufen würde, würde das Feuer ausgehen. Darum ist es mir wichtig, ständig mit Ihm in Verbindung zu sein, Beziehung zu pflegen. Ich „worshippe“ zu hause und lese bewusst die Bibel – und damit kommt der Hunger nach mehr.

Lesen Sie Eve’s Story

Datum: 13.11.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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