Lucia Brüllhardt

Hilfe für Brasilianerinnen in der Prostitution

Die Brasilianerin Lucia teilte das Schicksal der Frauen, die durch den Menschenhandel in die Schweiz gekommen und zur Prostitution gezwungen worden sind. Heute hilft sie, so gut sie kann.
Wertvoll für Brasilien: Lucia beim ehemaligen Staatspräsidenten Lula da Silva
Lucia Brüllhardt
An brasilianischen Schulen warnt Lucia die jungen Frauen vor Ausbeutung durch Menschenhändler.

Fussballbegeisterung, ein riesiges Volksfest, die Coppacabana, Sambaklänge – das ist die eine Seite der WM in Brasilien. Auf der dunklen Seite: Tausende von  Menschen, vor allem Frauen, die für sexuelle Zwecke ausgenutzt werden und in die Fänge von Menschenhändlern geraten.

In die Schweiz verschleppt

Mit falschen Versprechungen werden viele Brasilianerinnen auch in die Schweiz gelockt. Anstatt die in Aussicht gestellte Stelle als Kindermädchen oder als Spitalgehilfin zu erhalten, werden sie mit Drohungen und Gewalt zur Prostitution gezwungen. Verlässliche Zahlen gibt es für diese illegale Ausbeutung kaum. Mehrere hundert Frauen sind es bestimmt, denn die Schweiz ist eines der grössten Zielländer für Sexworkerinnen aus Brasilien.

Besuch bei den Betroffenen

Lucia Brüllhardt, die selber dieses Schicksal erlitten hat, sucht heute die Prostituierten in Massagesalons, Cabarets, Clubs und anderen Orten des Rotlicht-Milieus auf. Mit ihrer schweizerisch-brasilianischen Hilfsorganisation versucht sie, die Sexworkerinnen aus der erzwungenen Prostitution zu befreien und ihnen die Heimreise nach Brasilien zu ermöglichen. Indem sie den Frauen Informationsbroschüren mit wichtigen Adressen abgibt und sie in praktischen Fragen begleitet, hat sie in den letzten 12 Jahren 150 Frauen dabei geholfen, in ihre Heimat zurückzukehren. Dabei arbeitet Lucia, die nun schon seit 20 Jahren in der Schweiz lebt, mit den Schweizerischen und Brasilianischen Behörden zusammen.

Aufklärung in Brasilien

Es ist tiefe Glaubensüberzeugung, die Lucia in ihren Dienst führte: «Gott hat mir gezeigt, dass ich meine nächsten Mitmenschen lieben und mich für ihre Rechte einsetzen soll», sagt sie. «Denn der Glaube ohne die guten Taten ist tot und wertlos.»

Auch in Brasilien sind Lucia und ihr Verein Madalena's aktiv. Über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier in der Präventionsarbeit engagiert, um die jungen Brasilianerinnen vor den Machenschaften der Menschenhändler zu warnen. Und lange bevor die WM mit den grossen Touristenströmen nach Brasilien kommt, hat der Verein Madalena's damit angefangen, die Mädchen des Landes vor den Gefahren der Prostitution zu warnen.

Datum: 11.06.2014
Autor: Sandrine Roulet
Quelle: Viertelstunde für den Glauben

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