Grene Schait-Maleko

Zukunft für Kenia

Ihr Zweieinhalb-Hektar-Paradies haben die Bewohner von Kikambali in Kenia einer Landsfrau zu verdanken – einer Kämpferin mit beeindruckender Geschichte: Grene Schait-Maleko (57) aus Basel.
Grene Schait-Maleko (mitte) im Massai-Festgewand

Grene Schait-Maleko wird nahe der Grenze zu Tansania in der Massai Mara, einem Trockengebiet in Kenia, geboren. Zwölfjährig zwingt sie ihr Vater, einen Massai-Mann zu heiraten, weil sie so ein hübsches Mädchen sei. Buchstäblich ein «Kuhhandel», wie sie heute ohne Bitterkeit sagt. Die Teenagerin bringt drei Kinder zur Welt und kehrt mit ihnen zurück nach Hause, «weil ich in die Schule wollte». Dies führt zum Bruch mit ihrem Vater. Ohne Kinder ergreift die 18-Jährige die Flucht, findet Unterschlupf in einem Frauenkloster in Tansania und besucht dort während acht Jahren die Klosterschule. Die Trennung schmerzte. «Immer wieder bin ich über die Grenze geradelt, um meine Kinder zu sehen», erzählt Grene Schait-Maleko.

Von Kenia in die Schweiz

Mit 26 arbeitet sie im kleinen Kloster-Spital als Schwesternhilfe, um schliesslich in Daressalam, der Hauptstadt Tansanias, Krankenschwester zu lernen. Daraufhin kehrt sie ins Spital ihres Heimatdorfs zurück, lernt Hebamme und nimmt ihre Kinder zu sich. Anfang der 80er-Jahre findet ein Schweizer Gefallen an der Afrikanerin, die von der Dorfgemeinschaft ausgestossen lebt. Er holt sie in die Schweiz und heiratet sie 1983. Ein viertes Kind folgt. «Ich bin dankbar, dass alle meine Kinder eine solide Ausbildung geniessen durften», unterstreicht die engagierte Frau.

Hilfe für die Heimat

Doch die Wehmut und die Trauer über der Not in ihrem Heimatland lassen Grene Schait-Maleko nicht los. 1995 gründet sie die Hilfsorganisation «Kinder in Kenia», die als Verein eingetragen ist und sich über Spenden finanziert. Immer wieder reist sie nach Kenia, genau gesagt nach Kikambali, einer Kleinstadt mit ca. 34‘400 Einwohnern, gut 30 Kilometer von der Hauptstadt Mombasa entfernt. Beherzt packt sie an, wo sie kann, leistet Aufklärung in Sachen Familienplanung, Gesundheit und Hygiene. Die Frauen und sogar die Männer sind dankbar und fassen Vertrauen. Von der Regierung erhält Grene Schait-Maleko ein zweieinhalb Hektar grosses Stück Land.

Grün ist die Hoffnung

Dieses ist heute zu einer Oase geworden – wirtschaftlich wie menschlich! Das Gelände vereinigt eine Sprach- und Nähschule, eine Metallwerkstatt und – sobald genügend Mittel vorhanden – auch eine Schreinerei. Zudem erhalten die Jugendlichen Computerunterricht, Lektionen in Sport und lernen, wie nachhaltige Landwirtschaft funktioniert. Papayas, Mais, Spinat, Süsskartoffeln, Paprika, Mangos, Orangen, Limonen und Bananen wachsen auf den gepflegten Feldern und Beeten. Das ganze Areal wird durch ein ausgeklügeltes, ökologisches Bewässerungssystem gespiesen.

Für eine bessere Zukunft

Das Gelände und ihre vielfältige Hilfe betitelt Grene Schait-Maleko als «International Happy Life for Kenya Students Kikambala». In Afrika und auch in Basel, wo sie einen Weltladen führt, wird Grene Schait-Maleko liebevoll «Mama Massai» gerufen. Ihr wichtigstes Ziel ist es, die Jugendlichen zur Selbstverantwortung zu erziehen und sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen: «Die Basis hierfür sind Mitgefühl, Wertschätzung und Liebe», erklärt Grene Schait-Maleko. Kraft und Motivation für ihre grosse Aufgabe schöpft sie aus ihrem unerschütterlichen Glauben an Gott.

Ein Stück Kenia in Basel

In Basel ist Grene Schait-Maleko keine Unbekannte. Regelmässig organisiert sie «Suppenzmittage» und ist auf den Märkten mit einem Stand und ihrem Imbisswagen präsent. Sehr geschätzt wird auch das Catering-Angebot kenianischer Köstlichkeiten. Und wer «Mama Massai» Mittel und Material anvertraut, kann sicher sein, dass diese ankommen. Wenn es sein muss, verfolgt die Unermüdliche einen Container schon mal höchstpersönlich rund um die Uhr – bis die Fracht vollständig und intakt ihr Ziel erreicht hat.

Datum: 29.11.2013
Autor: Manuela Herzog
Quelle: Jesus.ch

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