50 prägende Jahre

Von der Heimerziehung zur Sozialpädagogik

Emil Rupfli nahm vor 50 Jahren arme Kinder im Bündnerland auf, weil er sie liebte und selbst von der Liebe Jesu getrieben war. Was hat sich seither verändert?
HFS-Schüler beim Unterricht
Die Anfänge der Stiftung «Gott hilft»
Stefan Mahr

Aus dem Kinderheim sind im Lauf von 50 Jahren Institutionen – vom Schulheim bis zur Altersresidenz – von der höheren Fachschule bis zur Eheberatung – geworden. Auch die Pädagogik und die Betreuung von Kindern in Institutionen hat in dieser Zeit grosse Umwälzungen erlebt. In einem Interview mit dem idea Spektrum erläutern «Gott hilft»-Gesamtleiter Daniel Zindel und Stefan Mahr, Leiter der Höheren Fachschule für Sozialpädagogik (HFS), wie sie damit umgehen. 

Bei Problemen wie Bettnässen wurde vor 50 Jahren gebetet und geschlagen, weiss der Pfarrer und «Gott hilft»-Gesamtleiter Daniel Zindel. Fehlverhalten der Kinder galt als unmoralisch und als Schuld. Religion war auch ein Mittel in der Erziehung. «Gott hilft» hat selbst an der Aufarbeitung der Vergangenheit aktiv mitgearbeitet.

Fromm und kompetent

Die religiöse Beeinflussung von Heimkindern ist heute ein Tabu. In Zizers ist christliche Spiritualität aber für die Mitarbeitenden eine wichtige Ressource. Daniel Zindel sagt es so: «Der Heilige Geist schenkt Haltungen wie Liebe, Beharrlichkeit oder Friede». Jesus, der zwar nicht die schlechte Tat, wohl aber den Sünder liebt, ist das Vorbild für Sozialpädagogen in den «Gott hilft»-Häusern und -Institutionen. Christlicher Glaube und fachliche Kompetenz sollen zusammenwirken. Die Mitarbeitenden überzeugen durch ihr Vorbild.

Auch die Höhere Fachschule für Sozialpädagogik orientiert sich an den Leitlinien fachlich-wissenschaftlich, praxisnah, persönlich – und christlich. In dieser Haltung werden auch Herausforderungen an die Pädagogik wie das Gender Mainstreaming bewältigt. Aber auch neue Erkenntnisse verarbeitet wie zum Beispiel über Traumatisierungen von Kindern.

Das Geheimnis des Kreuzes

HFS-Schulleiter Stefan Mahr sagt zu diesem Ansatz im Blick auf die praktischen Herausforderungen: «Es gibt viele Kinder und Jugendliche, die Opfer sind und die selbst zu Tätern werden. Man spricht von der 'Opfer-Täter-Spirale'. Jesus ist der Garant, dass es Lösungsansätze gibt für Schuld und Schmerz. ... Das ist das Geheimnis des Kreuzes.»

Zum Thema:
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Datum: 22.03.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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