Russland: Glaube überwindet Drogensucht

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Uljanowsk. Für bilaterale Partnerschaften zwischen deutschen und russischen Baptistengemeinden hat sich der ehemalige Leiter der Baptistengemeinde in Krefeld, Studiendirektor i.R. Klaus Schilbach, ausgesprochen. Von solchen Partnerschaften könnten beide Seiten profitieren, sagte er gegenüber der in Kassel erscheinenden Zeitschrift „ Die Gemeinde“.

Als überaus ermutigend bezeichnete Schilbach in dem Zusammenhang eine Drogen-Arbeit der Baptistengemeinde in Uljanowsk, die eine aus Odessa stammende Familie leitet. Die beiden erwachsenen Söhne waren viele Jahre lang selber drogensüchtig, bevor sie durch Kontakte zu Evangeliumschristen-Baptisten in Odessa und die Kraft des christlichen Glaubens ihre Drogensucht zu überwinden konnten. Nach dem Umzug der Familie im Jahr 2000 bauten sie mit materieller und ideeller Unterstützung aus Deutschland in Uljanowsk die Drogenarbeit auf. Inzwischen haben sie täglich Kontakt zu über 30 Süchtigen, meist Sozialfällen. Sechs der regelmässigen Teilnehmer dieser Treffen leben inzwischen ebenfalls ein suchtfreies Leben. Dazu Schilbach: „Wir wissen aus Deutschland, dass überzeugte Christen, die durch den Glauben selbst aus der Drogenszene herausgefunden haben, die besten Therapeuten und Berater sind.“

Ungewöhnlich ist auch eine missionarische Malinitiative. Ein Maler aus der Gemeinde hat dank der Hilfe der Krefelder Baptisten Mal-Materialien einkaufen können, mit denen er nun Bilder zu biblischen Geschichten malt. Bei den meist gut besuchten Ausstellungen könne so eine christliche Orientierung vermittelt werden. Zur Arbeit gehört ferner eine Suppenküche, eine Sozialkasse und ein Jugendprojekt.

Schilbach ist Initiator einer seit 1993 existierenden Partnerschaft zwischen den Baptistengemeinden in Krefeld und Uljanowsk, der offiziellen Partnerstadt von Krefeld. Den Auftakt bildete ein 40-Tonnen-Hilfstransport mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Sechs weitere Transporte folgten. Seit 1997 unterstützten die Krefelder Baptisten verschiedene Projekte nur noch finanziell mit Spenden von jährlich über 10.000 Euro.

Solche Partnerschaften könnten mittelfristig auch die in den letzten Monaten stark zurück gefahrene Osteuropahilfe seiner Freikirche, des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, ersetzen. Die Sparmassnahmen bei der Osteuropahilfe seien zwar ein Ärgernis, doch noch schlimmer sei es, wenn sich die Gemeinden nun gar nicht mehr für die notleidenden Menschen im früheren Ostblock engagierten.

Schilbach hofft, dass es ihm gelingt, die gesamte Arbeit finanziell auf ein breiteres Fundament zu stellen. Bisher engagierten sich überwiegend die Mitglieder seiner Gemeinde. Er hoffe aber, auch öffentliche Fördermittel zu erhalten. Entsprechende Anträge seien gestellt.

Wie Schilbach ferner sagte, ist die Unterstützung keine Einbahnstrasse. Regelmässig gebe es Besuche in beide Richtungen. Dabei könne man von den Baptisten in Uljanowsk lernen, wie man eine lebendige, missionarische Gemeindearbeit aufbaut. Beim Start der Partnerschaft habe es in Uljanowsk rund 100 Gemeindemitglieder gegeben. Bis heute habe sich diese Zahl mehr als verdreifacht. Darüber hinaus habe die Gemeinde am Rand der Innenstadt mit Hilfe aus Krefeld ein neues Gemeindezentrum errichten können.

Datum: 13.12.2002
Autor: Klaus Rösler
Quelle: Bund Ev. freikirchl. Gemeinden Deutschland

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