Kundenkontakte als missionarische Chancen

Mit dem Unternehmen "Ewigkeitswerte" schaffen

Immer mehr Unternehmer wollen mit ihren Betrieben „Ewigkeitswerte“ schaffen, indem sie möglichst viele Mitarbeiter und Geschäftspartner zum christlichen Glauben führen.
Werte
Führung

Kundenkontakte würden als missionarische Chancen betrachtet. Das berichtete der Unternehmer Prof. Jörg Knoblauch am 4. Kongress christlicher Führungskräfte, an welchem vom 20. bis 22. Januar in Nürnberg rund 2.500 Menschen teilnahmen.

Laut Knoblauch hat die Überzeugung, dass Jesus auf der Chefetage Platz nehmen solle, vor allem in den USA und in Asien Anhänger gefunden. In Deutschland werde die Idee von mehr als 40 Verbänden christlicher Geschäftsleute gefördert. Zu den bekanntesten Vertretern der Bewegung zählt der US-Amerikaner S. Truett Cathy, Inhaber der Schnellrestaurantkette Chick-Fil-A. Aufgrund seiner christlichen Überzeugung halte Cathy die über tausend Filialen sonntags geschlossen, um den Mitarbeitern Gottesdienstbesuche zu ermöglichen.


Mutigere Führungskräfte

Deutschland braucht keine neuen Werte, sondern mutige Führungskräfte, die die bewährten Werte umsetzen. "Wirtschaftslenker und Politiker, die ihre Arbeit in Verantwortung vor Gott und den Menschen tun, werden andere begeistern und diesem Land Hoffnung geben." Das sagte der Leiter des Kongresses christlicher Führungskräfte, Pastor Horst Marquardt zum Abschluss der Konferenz.

Hauptredner waren Ursula von der Leyen, niedersächsische Sozialministerin und Mutter von sieben Kindern, Michael Inacker, Vizepräsident bei DaimlerChrysler, der TV-Moderator und Bestsellerautor Peter Hahne sowie der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich.

"Preis für christliche Führungskräfte" verliehen

Während des Kongresses wurde erstmals ein "Preis für christliche Führungskräfte" verliehen. Die Jury würdigte damit "hervorragendes wirtschaftliches und missionarisches Engagement" des freikirchlichen Bäckerei-Inhabers Karl-Dietmar Plentz.

Der Mittelständler hat durch innovatives Marketing - darunter ein "Gänsebratenfest" mit 1100 Teilnehmern - sein Unternehmen mit 60 Mitarbeitern vorangebracht. Gleichzeitig macht er sich für Umweltbelange stark. So setzt er sich ein für die Anpflanzung des vom Aussterben bedrohten Champagner-Roggens und für die Reparatur einer alten Windmühle.

Plentz schenkt in seiner Bäckerei Kindern am Nikolaustag Süssigkeiten und christliche Kassetten, versieht seine Tüten mit evangelistischen Sprüchen und organisiert christliche Sommerlager für rund 120 Kinder.

Kein Recht des Stärkeren

Der Schweizer Unternehmensberater Thomas Giudici forderte, dass sich Manager, nicht länger von Habsucht und Geldgier leiten lassen. Die im Westen vorherrschende marktwirtschaftliche Ordnung sei nicht lebensdienlich, da sie vom "Recht des Stärkeren" ausgehe. Hemmungsloser Egoismus werde als wertvoller Beitrag für das Gesamtwohl angesehen, obwohl Versprechungen wie Freiheit und steigender Wohlstand für alle nicht eingehalten würden. Statt dessen würden die Armen immer ärmer, und viele Reiche seien ausgebrannt und stürben früh an einem Herzinfarkt. Es bestätige sich die biblische Erkenntnis, dass Habgier die Wurzel alles Übels sei (1. Timotheus 6,10).

Geld und Eigentum nicht sündhaft gebrauchen

Der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich hat vor einem sündhaftem Gebrauch von Gewinnorientierung, Wettbewerb, Geld und Eigentum gewarnt. Unternehmerisches Handeln müsse in grundlegende christliche Werte wie soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Demokratie und Sorge um eine bewohnbare Welt eingebunden sein, forderte er Geistliche.

Laut Friedrich soll die Wirtschaft für die Menschen da sein – und nicht umgekehrt. Wo Unternehmer sich vom Glanz des Geldes verführen liessen und wirtschaftliche Gesichtspunkte zum eigenen Vorteil absolut setzten, habe dies in der Regel verheerende Folgen für gesellschaftlich Schwache und die kommenden Generationen. Viele Beispiele aus der Wirtschaft zeigten, dass sich Gewinnmaximierung und Fürsorge nicht ausschliessen.

Der nächste Kongress christlicher Führungskräfte soll 2007 stattfinden.

Quellen: KEP/Pd Kongress christlicher Führungskräfte/Livenet

Datum: 27.01.2005

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