Auf die Zusagen von Gott schauen

Perspektiven für ein erfülltes Leben

Frau Elisabeth Schirmer, Mitglieder der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates einer familieneigenen, weltweit tätigen Firma in der Uhrenbranche, Vorstandsmitglied in einer Bank und in der kantonalen Handelskammer berichtet in einem Interview über ihr Leben, Beruf und Hobbys und wie sie alles mit Gott unter einen Hut bringt.
Elisabeth Schirmer-Mosset, verheiratet, Mutter von drei Söhnen

IVCG: Frau Schirmer, Sie sind Unternehmerin, Ehefrau, Mutter und Behördenmitglied. Wie bringen Sie all diese Aufgaben unter einen Hut?
Elisabeth Schirmer: Indem ich Prioritäten setzte. Priorität hat ganz klar meine Ehe und die Familie. Diese muss funktionieren, sonst bin ich nicht einsatzfähig, weil mein Harmoniebedürfnis hoch ist. Im Gegensatz zu früher bin ich heute nicht mehr zu 100 Prozent operativ im Unternehmen tätig. Entsprechend kann ich mir die Tätigkeiten ausser Haus so einrichten, dass die Bedürfnisse der Familie möglichst wenig tangiert werden. Ich achte vor allem darauf, dass ich mittags immer anwesend bin. Der Mittagstisch ist uns wichtig, da kommt auch mein Mann wenn immer möglich nach Hause. Ebenso schaue ich, dass ich abends für die Kinder verfügbar bin. Entsprechend verzichte ich ganz bewusst auf die Mitgliedschaft bei Vereinen, Serviceclubs oder ähnlichem.

Also keine Powerfrau mit übervollem Terminkalender?
Ich bin eine sehr aktive Frau, möchte mich aber nicht als Powerfrau in dem Sinne bezeichnen, dass ich immer wieder neue Grenzen ausloten muss und neue Karriereschritte plane.

Haben Sie Ihr Leben mit der Verbindung von Beruf und Familie bewusst geplant?
Geplant kann man nicht sagen. Ich hatte die Wunschvorstellung, in der Wirtschaft tätig zu sein und eine Familie zu haben. Dass sich beides nicht zu 100 Prozent würde verwirklichen lassen, war mir bewusst. Mit meinem Mann habe ich einen Partner gefunden, der diese Vision von Beruf und Familie mit mir teilt.

Wir waren von Beginn an gemeinsam im Unternehmen tätig, konnten alles besprechen und miteinander planen. Dies erlaubte mir später, mich sukzessive aus dem Unternehmen auszuklinken, um vorübergehend mehr Spielraum für die Kinder zu haben. Ein Prozess, der jetzt, wo die Söhne grösser sind, bereits wieder in die andere Richtung geht. Natürlich war das Ganze nicht immer einfach, es gab durchaus Krisen und Stressmomente.

Ich trenne das Geschäftsleben und das Privatleben jedoch auch nicht völlig. Wenn ich nämlich für das Geschäft einen Managementkurs besuche, kann ich das Gelernte ebenso gut für meine familiäre Tätigkeit anwenden. Andererseits bieten mir meine Kinder ein Trainingsumfeld, wo ich das Gelernte bezüglich Mitarbeiterführung umsetzen kann.

Was für Eigenschaften sind denn für ihre Doppelbelastung wichtig?
Ich kann Menschen motivieren und ermutigen und bin eine positive und dankbare Frau. Ich weiss, dass ich Gott sehr viel zu verdanken habe. Dies möchte ich irgendwie weitergeben, sei es an die Mitarbeiter oder eben an die Kinder. Das, was wir säen, werden wir ernten, und so hoffe ich, dass ich immer viel Positives einbringen kann.

Sie haben nach den Eigenschaften gefragt: Ich kann gut organisieren. Zudem musste ich über die Jahre lernen, Prioritäten zu setzen und Nein zu sagen. Gerade, wenn man ein grosses Harmoniebedürfnis hat, ist dies sehr wichtig, sonst gibt man ständig und ist plötzlich leer und ausgelaugt.

Wir stehen am Ende eines Jahres. Eine Zeit, in der man automatisch nach vorne blickt. Welche Zukunftsperspektiven haben Sie als Unternehmerin?
Wir möchten die Unabhängigkeit unseres Unternehmens weiter absichern. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten scheint uns dies sehr wichtig. Die Zukunft wird immer gute und weniger gute Zeiten bringen. Deshalb wollen wir uns stärken: Nach Aussen unabhängig und damit als Firma weniger verletzlich sein. Dazu gehört nicht nur das Materielle, sondern auch das Immaterielle. Wenn wir als Team am gleichen Strick ziehen, sind wir stark.


Sie sprechen den christlichen Glauben an. Was hat er in Ihrem Leben für einen Stellenwert?

Er hat einen fundamentalen Stellenwert in meinem Leben. Er ist die Basis, das Fundament, auf dem alles steht. Ich baue alles darauf auf, wobei ich versuche, flexibel und verfügbar zu bleiben. Verfügbar für Gott aber auch für den Partner und die Kinder. Dies geht nur mit Blick nach oben und nach vorn. Wenn ich zurückschaue, sehe ich einiges, das schlecht gelaufen ist. Aber ich muss und will mich nach vorn ausrichten, zukunftsorientiert vorwärts gehen und das Endziel im Auge behalten.

Damit wären wir bei den Perspektiven für Ihr Privatleben?
Ich habe bereits zu Beginn unseres Gespräches vom Säen gesprochen. Ich ernte die Früchte, die ich säe. Die moderne Welt spricht auch von Nachhaltigkeit. In der Bibel steht, dass ich mein ganzes Vertrauen auf Gott setzen soll. Je tiefer die Wurzeln gehen, desto standhafter stehe ich und desto besser werde ich die unausweichlichen Stürme im Leben überstehen können. Dies versuche ich meinen Söhnen weiterzugeben.

Letztlich ist es aber ihre Entscheidung, wie ihre Bäume wachsen, und sie tragen auch die Verantwortung für die Früchte, die sie ernten. Da muss ich loslassen können und vertrauen.


Haben Sie einen Leitsatz für ihr Leben?

Mein Konfirmationsspruch ist einer meiner Leitsätze. Ich habe ihn unter speziellen Bedingungen erhalten. Ich sagte zu Gott, dass ich ihm mein Leben wirklich anvertrauen möchte. Confirmare heisst ja schliesslich - bestätigen. Gleichzeitig wünschte ich mir einen positiven Bibelvers, nicht einen, der mich einengen würde. Der Pfarrer gab mir dann den Spruch: "Freut euch, dass ihr zu Jesus Christus gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch!".

Natürlich kann ich nicht immer lachen. Aber ich weiss, dass alle Dinge in meinem Leben zu meinem Besten sind, und möchte immer mehr lernen, nicht auf die Umstände zu schauen, sondern auf die Zusagen, welche Gott mir in der Bibel gibt.

Autor: U. Costa

Datum: 10.05.2013
Quelle: Reflexionen

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