Nationalratswahlen 2011

René Steiner (SO)

Am 23. Oktober 2011 werden National- und Ständerat neu gewählt. In einer Livenet-Umfrage gehen Kandidatinnen und Kandidaten auf acht Fragen ein und sagen, was sie motiviert und was sie – sollten sie gewählt werden – in Bern verändern möchten. Heute ...
René Steiner

Zur Person

Name, Vorname: Steiner René
Partei, Kanton: EVP, Solothurn
Alter: 41
Zivilstand, Kinder: Verheiratet, drei Kinder
Wohnort: Olten
Beruf: Pfarrer
Bisherige Ämter: Kantonsrat Solothurn seit 2005, Gemeinderat in Olten 2009 bis 2010
Kirchenzugehörigkeit: Vineyard
Hobbys: Meine Familie, Unihockey, Fussball, Songs schreiben, Lesen
Homepage: EVP Schweiz

Meinungen und Positionen

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zum politischen Handeln?

Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Darum weiss er am besten, wie der Planet funktioniert. Seine Werte und Weisungen sind „Massstäbe für optimale Lebensqualität“. Diese will ich in die politische Diskussion einbringen. Und ein Zweites: Erlösung ist in der Bibel immer die Wiederherstellung der ursprünglich guten Schöpfung. Gott will seinen Planeten nicht einfach „ghüdere“. Er liebt ihn leidenschaftlich. Er will und wird ihn heilen. Das Ziel der Geschichte ist ein neuer Himmel UND eine neue Erde. Als Christ leben heisst für mich, von dieser Zukunft her die Welt mitgestalten. Ich bete nicht nur „Dein Reich komme wie im Himmel so auf Erden“. Ich glaube, dass es auch geschehen kann. Und jedes Mal, wenn es geschieht, setzen wir ein Ausrufezeichen! „Leute, eine neue Welt ist am Kommen.“ Politisches Engagement ist darum für mich auch ein Zeichen dieser Haltung: Ich glaube, dass Gott diesen Planeten liebt und ihn heilen wird!

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als Politiker aus christlicher Überzeugung stärken?

Die gesunde Balance zwischen Solidarität und Eigenverantwortung; die Familie als Kernzelle eines funktionierenden Staatswesens; Schulen, die nicht von Theoretikern zu Tode reformiert werden, sondern wirklich die Förderung der Kinder im Mittelpunkt haben.

Was ist zu tun, damit die Sozialwerke saniert werden können?

Gute Frage, wenn sie’s wissen, sagen Sie’s mir bitte! Im Ernst: Die beiden Hauptursachen für die Überhitzung der Sozialwerke liegen in meinen Augen ausserhalb der Reichweite der Politik: Erstens werden wir immer älter und zweitens führt die gesellschaftliche Liberalisierung dazu, dass jeder sich seinen Lebensentwurf frei zusammenbasteln kann. Funktioniert‘s werden die Gewinne privatisiert, funktioniert’s nicht, werden die Kosten sozialisiert, sprich, alle zahlen mit. Politik kann hier leider nur Symptome bekämpfen. Zum Beispiel mit der AHV Initiative der EVP, die an der Börse „erwirtschaftetes“ Geld beim Vererben der AHV zukommen lassen will.

Was muss getan werden, damit die Schweiz einen sauberen Finanzplatz hat?

Volle Transparenz bei Managerlöhnen und dem sogenannten „Schutz der Privatsphäre im Finanzbereich“ (Bankgeheimnis).

Was muss getan werden, um die Jugend vor Süchten aller Art zu schützen (von der Internetsucht bis zum Rauschtrinken)?

Auch hier liegen die Ursachen eigentlich ausserhalb des politisch Machbaren: Die Art und Weise, wie in der Familie mit diesen Themen umgegangen wird. Unsere Gesetzgebung muss aber Rahmenbedingungen schaffen, um die Auswüchse zu begrenzen. Es braucht Sanktionen und Prävention. Finanzielle Mitverantwortung der Jugendlichen bei den Folgekosten (zum Beispiel des Rauschtrinkens) ist sicher eine starke aber wirkungsvolle Massnahme. Präventionskampagnen wirken nur begrenzt. Trotzdem bin ich überzeugt, dass diese Themen in die Lehrpläne der Schule gehören.

Was muss getan werden, damit die Stromversorgung der Schweiz sicher bleibt?

Das ist eigentlich nur die Hälfte der Frage. Die andere Hälfte lautet: „Und gleichzeitig auch die Menschen sicher und gesund bleiben“. Gesucht wird eine Energiequelle, die sicher und sauber ist und grosse, stabile Mengen Strom liefern kann. Im Moment scheint mir für die Schweiz Erdwärme am vielversprechendsten. Also muss unsere Generation den Atomausstieg anstreben und gleichzeitig viel Geld in die Erforschung von Geothermie stecken. Damit unsere Kinder sauberer und sicherer Strom generieren können als wir das tun. Oder wir finden ein Stück Wüste, das wir kaufen können, bauen dort ein riesiges Solarkraftwerk und eine Leitung bis in die Alpen …

Was möchten Sie als Parlamentsmitglied in Bern verändern?

Vision, Kreatives Denken und Ehrlichkeit sind meine Stärken. Das möchte ich abseits aller parteipolitischen Machtspiele in die Bundespolitik einbringen.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?

Ganz schwere Frage … er würde es sicher schaffen, sich der Vereinnahmung jeglicher Polit-Ideologie zu entziehen, sei sie rechts oder links gekrümmt.  Er würde uns alle überraschen. Er würde zerbrochene und kranke Parlamentarier/innen heilen. Gemessen an den thematischen Schwerpunkten der vier Evangelien, würde er zwei Dinge ganz sicher mit starken Worten geisseln: Die Schweizer Geldliebe und wie wir mit Kindern umgehen. Er würde uns auffordern viel grosszügiger zu sein mit unserem Reichtum. Er würde uns fragen, wie wir es zulassen können, dass ca. 10'000 Kinder im Jahr im Mutterleib getötet und viel zu viele Kinder durch zerrüttete Familienverhältnisse traumatisiert werden. Aber er würde auch Hoffnung verbreiten, dass eine klarere Hinwendung an den Gott, der am Anfang der Bundesverfassung genannt ist, vieles in der Schweiz heilen wird

Weitere Wahl-Portraits

Datum: 16.08.2011
Quelle: Livenet.ch

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