Nationalratswahlen: Markus Wäfler-Gafner

Markus Wäfler-Gafner

Name, Vorname: Wäfler-Gafner Markus
Partei, Kanton: EDU Zürich
Alter: 55
Zivilstand, Kinder: verheiratet, 6 Kinder (1975/77/79/81/82/85)
Wohnort: Schleinikon

Beruf, heutige Funktion: Dipl. Agro-Techniker SLT, Entwicklungsabteilung Herbizide Syngenta
bisherige Ämter in Politik und Gesellschaft: Präsident RPK am Wohnort, Verfassungsrat ZH
Kirchenzugehörigkeit, kirchliches Engagement: EMK-Bülach, Predigthelfer, Sonntagschullehrer
Hobbies: Wandern, Velofahren, Garten

In welchem Sinn motiviert Sie der Glaube an Jesus Christus zu politischer Tätigkeit?
Ich trage Mitverantwortung vor Gott und Mitmenschen für das Ergehen und die Zustände in unserer Gesellschaft. Es ist dies eine „Front“ des Licht- und Salz-Seins für mich als Christ. In unserem Land sind die demokratischen Einflussmöglichkeiten beachtlich. Wir schaden uns selbst, wenn wir sie nicht wahrnehmen.

Welche Eigenschaften unseres Gemeinwesens, der Eidgenossenschaft, möchten Sie als PolitikerIn aus christlicher Überzeugung stärken?
Erhalt und Stärkung einer freiheitlichen, liberalen, direkt-demokratischen Staatsordnung auf der Basis biblisch-christlicher Wertmasstäbe. Wahrung der Glaubens-, Gewissens- und Religionsfreiheit, der Versammlungsfreiheit und Freiheit der Meinungsäusserung. Diese Freiheiten sind seit längerem unter verschiedensten Alibis unter Druck. Eine liberale, direkt-demokratische Grundordnung lässt dem Evangelium von Jesus Christus einen beachtlichen Wirkungsspielraum.

Wie beten Sie für die Schweiz und ihre Behörden?
Regelmässig, seit Jahrzehnten.

An welchen Punkten, auf welchen Ebenen muss eine Gesundung des Gesundheitswesens realistisch angegangen werden?
Auf Seiten der obligatorischen Grundversicherung: Festlegung und Reduktion des Leistungskataloges auf Gesetzesstufe (bisher Verordnungsstufe), damit eine demokratische Auseinandersetzung und Kontrolle stattfinden kann, was alles in die Grundversicherung gehört oder eben nicht gehört. Alles Übrige wie alternative Heilmethoden usw. gehört in fakultative Zusatzversicherungsmodule. Zudem soll eine verantwortungsbewusste Lebensweise mit Verzicht auf Nikotin, Alkohol, Drogen, Abtreibung, usw. in einem Bonus-System von geringeren Risiken und deshalb durch günstigere Prämien attraktiv gemacht werden. Aufhebung des Vertragszwanges der Krankenkassen mit Aerzten (und Spitälern?).

Auf Seiten der Verbraucher: Information der Bevölkerung über Zusammenhänge zwischen unbegrenzter Inanspruchnahme des enormen Angebotes von medizinischen Leistungen, welche sich direkt auf die Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien auswirkt.

Wenn der Bund sparen muss, wo soll er Schwerpunkte setzen?
Dort, wo in den letzten ca. zehn Jahren die grössten Zunahmen zu verzeichnen waren: im Sozial-bereich. Eine gründliche Ueberprüfung der Auswüchse im Sozialbereich ist dringend notwendig. Soziale Selbstverantwortung muss wieder attraktiver werden. Im Weiteren sind die Subventionierungssysteme in der Landwirtschaft auf ihre Effizienz am eigentlichen Bestimmungsort zu überprüfen. Ein Grossteil der sogenannten Landwirtschaftssubventionen sind indirekte Zwischenhandels- und Konsumenten- subventionen.

Welche Ziele soll die Drogenpolitik verfolgen? Was soll der Staat bezüglich Cannabis-Konsum tun?
Korrektur der Liberalisierungsabsichten. Umkehr zu einer Abstinenz-orientierten Drogenpolitik. Stopp und Ausstieg aus der Heroin- und Methadonabgabe.

Wie soll sich die Schweiz in Europa positionieren – was kann sie einbringen?
Die Schweiz nützt Europa am meisten und kann für Frieden und Gerechtigkeit am meisten einbringen als möglichst selbständiger Staat. Dazu muss sich die Schweiz intern zusammenraufen, die eigene Identität nicht länger verleugnen und ihre wirtschaftlichen- und finanziellen Hausaufgaben (Budget- defizite) machen. Die Schweiz ist fähig, eine positive Rolle in Europa zu spielen, wenn sie den politischen Willen dazu aufbringt und entsprechend handelt.

Was möchten Sie während Ihrer Amtszeit in Bern verändern?
Unsere gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme haben einen direkten Zusammen- hang mit dem aktuellen ethischen Niedergang und Bankrott in unserem Land. Für den Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft brauchen wir eine neue ethische Grundlage auf der Basis der biblischen Zehn Gebote anstelle des heutigen rücksichts- und Gott-losen Egoismus. Wir tun gut daran, die biblischen Verhaltensnormen in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu beachten. Dies im Wissen, dass dieser Weg gegen den heutigen Zeitgeist des dekadenten Niedergangs führt.

Wie würde Jesus, wenn er als Wanderprediger heute ins Bundeshaus käme, auftreten – und was ansprechen?
Er würde wahrscheinlich den wohlstandsverwöhnten Schweizer Christen gehörig die Leviten lesen wegen ihres Rückzugs in Kirchen und Kappellen und der Vernachlässigung eines aktiven Mitgestaltens der politischen Voraussetzungen in unserem Land, mit dem Ziel, dass das Evangelium auch in der Oeffentlichkeit täglich in den verschiedensten Formen präsent ist.

Datum: 29.09.2003

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