Freikirchliche Verbandsleiter nehmen Stellung zu den Parlamentswahlen

Verantwortliche von christlichen Gemeindeverbänden in der Schweiz empfehlen Christen, bei den kommenden Parlamentswahlen dabei zu sein. - Und sie erklären nebenbei, dass der Glaube ohnehin keine Privatangelegenheit, sondern eine öffentliche Sache, sei.
Paul Beyeler

Wahrhaftigkeit, Geradlinigkeit und Sinn für die wesentlichen Fragen unserer Zeit. Das sind die Kriterien, die Chrischona-Leiter Markus Müller für die Auswahl seiner Wunschpolitiker angibt. Für wen er konkret wählen will, hat Müller noch nicht entschieden, "was tröstlich für viele sein könnte", meint der Verantwortliche des Chrischona Werkes. Auf keinen Fall seine Stimme geben will er Kandidaten und Parteien, welche die Komplexität von wichtigen Themen ideologisch vereinfachen und einseitig polarisieren. Müller ist überzeugt, dass er mit seiner Stimme, gleichwertig wie alle anderen Bürger, etwas bewirken kann, allerdings komme es auf viel mehr an als nur auf den Gang zur Urne. Das "vor-politische Handeln, nämlich das "Gute tun", habe in der Gesellschaft und Politik eine grosse Wirkung. Christen hätten ein Grundgefühl für Wahrhaftigkeit und Geradlinigkeit. Dafür hätten sie zu Zeit und Unzeit einzutreten, auch bei den Wahlen.

Paul Beyeler, Präsident der VFMG, wartet auch noch auf die Wahlunterlagen, bevor er sich auf Kandidaten und Parteien festlegen will. Seine Wunschkandidaten sind Menschen mit einer klaren christlichen Gesinnung oder noch besser mit einem echten Glauben. Mindestens bei den Kandidaten, die sich zur Wiederwahl stellen, wird Beyeler das ethische Verhalten im Parlament in wichtigen Abstimmungen prüfen. Ausgeschlossen seien bei ihm Kandidaten, die etwas unterstützen oder fordern, das er aus ethischen oder christlichen Gründen ablehne, zum Beispiel gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Beyeler will in seinem Gemeindeverband dazu aufrufen, an die Urnen zu gehen und die Stimme für christliche Politiker einzulegen oder für Bewerber, die christliche Prinzipien ernst nehmen. Auch wenn Christen in der Minderheit seien, könnten sie vielen bewegen, wenn alle wählen würden, erklärt der VFMG-Leiter.

Markus Müller geht noch einen Schritt weiter. Er erklärt über die Wahlen hinaus das öffentlich-politische Handeln geradezu zur Glaubenspflicht. Der christliche Glaube sei von allem Anfang an und uneingeschränkt nicht eine private, sondern eine öffentliche Angelegenheit. Und wenn "der Öffentlichlichkeitscharakter unseres Glaubens das zentrale Thema ist, dann kommt es auch mit den Wahlen gut", hört man vom Chrischona-Chef.

Datum: 12.09.2003
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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