„Theologen sollen Lehrstühle an Medienforscher abtreten“

Medienprofessor Roger Blum gibt sich kämpferisch.

Die Theologen an den Schweizer Universitäten sollen Lehrstühle an die mit 7000 Studierenden überlastete Kommunikations- und Medienwissenschaft abtreten. Das hat der Berner Medienprofessor Roger Blum gefordert.

Mit 90 Professuren für 1500 Studierende seien die Theologen an den Schweizer Universitäten 14 Mal so gut ausgestattet wie die Kommunikations- und Medienwissenschaft mit 30 Professuren für 7000 Studierende. "Es kann nicht mehr angehen, dass dort auf einen Professor 17 Studierende kommen, bei uns aber 233", sagte Blum, scheidender Präsident der Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft.

„Aus christlicher Nächstenliebe teilen“

"Ich bin überzeugt, dass die Theologen aus christlicher Nächstenliebe die Ressourcen mit uns teilen werden", so Blum. Das hiesse, dass 69 Lehrstühle von der Theologie zur Kommunikations- und Medienwissenschaft wechseln würden, führte der Berner Professor vor der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft aus. Wenn die Theologen dazu nicht bereit seien, müssten die Medienforscher den Blick auch auf andere gut ausgestattete Fächer richten. Als Beispiele nannte Blum die Altphilologie, die Archäologie, die Slawistik oder die Musikwissenschaft.

Notfalls Volksinitiativen

Seien die Universitätsleitungen jedoch zu einer Umverteilung nicht bereit oder nicht imstande, so müssten in den betroffenen Kantonen Volksinitiativen für eine gerechtere Verteilung der Mittel gestartet werden, forderte Blum. "Die Zeit der Diskriminierung eines aufstrebenden Faches ist vorbei."

Datum: 13.04.2005
Quelle: Kipa

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