Beten im Internet

Wenn Facebook zum Himmel schreit

Der Papst hatte für den 13. und 14. März zu einem 24-Stunden-Gebet gegen Gleichgültigkeit aufgerufen. Das findet seinen Niederschlag auch auf Facebook. Wie auch zahlreiche andere Gebetsaufrufe.
Facebook
Papst Franziskus (Bild: CC-BY-2.0 via Wikimedia Commons)

Längst haben innovative Köpfe das Gebet im Internet entdeckt. Auch bei Livenet kann man zur Fürbitte aufrufen. Und Gebete im Internet gibt es im Namen des christlichen Gottes, von Allah und Krishna. Ein Klick auf Google genügt, um diese Vielfalt zu entdecken.

Christliche Gebete

Auf den Aufruf zum 24-Stundengebet von Papst Franziskus hat die Agentur kath.ch die User gefragt, wofür sie beten wollen. Dabei sind Formulierungen eingegangen, die sehr zeugnishaft und persönlich sind wie dieses: «Dein Innerstes ist Liebe, hell leuchtend und wärmend, wie ein loderndes Feuer. Hilf mir, an diese Liebe stets zu glauben, gerade dann, wenn ich müde, entkräftet, einsam und entmutigt bin.» Ebenso zahlreiche Dankgebete für die Güte Gottes.

Auch kath.ch hat aber die Erfahrung gemacht, dass es immer Leute gibt, die eine solche Seite destruktiv nutzen und zum Beispiel gegen Christen und Kirchen polemisieren. Und sie weist auf einen Nutzer hin, der das Angebot nutzt, um sich kirchenpolitisch zum Fall des Priesters von Bürglen zu äussern: «Herrgott, öffne den Herren in Chur die Augen und nimm ihnen die Scheuklappen weg, damit sie die Menschen um sich wahrnehmen». Die Redaktion quittiert diesen Eintrag mit einem «Amen». Andere User wird er möglicherweise verletzen.

Chance und Risiko

Man merke: Gebete im Internet haben einen grossen Vorzug: Sie haben als Gebet fast schon Ewigkeitscharakter, falls der Webseitenbetreiber sie nicht mal löscht, was gerade auf Facebook kaum je geschehen dürfte. Christen können ein Lob Gottes dort einsetzen, und es wird – wenn auch in der unendlichen Fülle von Milliarden Einträgen – auf absehbare Zeit zum Zeugnis der Grösse Gottes. Ein verletzender Beitrag in Gebetsform kann aber eine unberechenbare Wirkung haben und auf den User zurückfallen.

Es gilt aber auch zu bedenken: Persönliche Gebete, allenfalls versehen mit dem echten Namen des Beters, bleiben ebenfalls stehen und können sich allenfalls negativ auf den User auswirken, wenn er zu viel Persönliches preisgibt. Denn es ist wie andere persönliche Einträge für die ganze Welt zugänglich.

Wenn ja, dann zur Ehre Gottes

Am geeignetsten sind daher beim Thema Gebet Einträge, die wirklich für alle Zeiten stehen bleiben dürfen, ähnlich den Psalmen im Alten Testament der Bibel. Einträge, die jeder an Christus glaubende Mensch mit «Amen!» quittieren kann.

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Datum: 16.03.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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