Zum Tod von Bob Bowman

Er gab dem Wind eine mächtige Stimme

Eine Woche vor seinem 99. Geburtstag ging Bob Bowman in seine ewige Heimat. Er war Mitgründer der christlichen Radio-Gesellschaft «Far East Broadcasting Company».
Robert «Bob» Bowman
Bob Bowman in seinen älteren Jahren

Bob Bowman brachte das Evangelium als Mitgründer der «Far East Broadcasting Company» einer enormen Zahl Chinesen, zu einer Zeit, in der die Nation gegenüber dem Rest der Welt verschlossen war.

Nun ist er verstorben, eine Woche vor seinem 99. Geburtstag. Bowman und sein Team starteten ihre Vision, die Welt über Radio zu erreichen, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, berichtet die Webseite «Godreports».

«Erwarte Grosses»

Als Student auf einer Bibelschule in Südkalifornien schaute er oft auf die Weltkarte, auf der die Namen der Schulabgänger verzeichnet waren, die nun als Missionare wirken. Darunter stand ein Zitat des Missionars William Carey: «Erwarte grosse Dinge von Gott.»

Drei Jahre lang sah Bob Bowman immer wieder auf diese Karte. Eine der alten Lehrerinnen auf der Schule sah das leuchten in Bobs Augen. «Bob, denke immer daran, dass das, was du für Jesus bist, viel wichtiger ist, als das, was du für ihn tust.» «Das blieb mir stets im Gedächtnis», wird Bowman zitiert.

Das Quartett

Sechs Monate nachdem Bowman in die Bibelschule eintrat, geschah etwas, das den Kurs seines Lebens veränderte. Zwei Männer sprachen Bowman und einen Freund an, die gerade auf dem Campus der Schule weilten. Die beiden Männer suchten noch einen Bariton und einen Basssänger, um ein Männerquartett für eine neue Radiosendung zu vervollständigen. Auch ein Organist wurde gesucht. Genau in diesem Augenblick lief ein anderer Student über den Campus, der Organist war. Bowman sah, dass Gott all das zusammenführte; das Quartett für das Radioprogramm «The Haven of Rest» («Hafen der Ruhe») war beisammen.

«Wieso nicht im Orient?»

Bowman freundete sich mit dem Radiomacher John Broger an. Die beiden planten, die Leben der grossen Missionare akustisch darzustellen. Doch der Zweite Weltkrieg kam dazwischen. Die Idee wandelte sich und mündete darin, nicht nur einzelne Programme herzustellen, sondern Stationen überall in Asien aufzubauen. Die  beiden dachten sich, dass Gott das Radio brauchte, um viele Menschen in den USA zu erreichen – weshalb nicht auch im Orient?

Eine private Station in China aufzubauen, war nicht möglich. Schliesslich wurde eine Sendestation 1949 nahe Manila auf den Philippinen aufgebaut; zwei Monate später wurde China von den Kommunisten übernommen. Die Unterdrückung gegen Christen setzte ein.

Radio wirkte wie Pastor

Mit der Zeit folgten weitere Standorte in Südkorea, den Philippinen und auf der Insel Saipan. Während dreissig Jahren wussten die Radio-Pioniere nicht, wie sich ihre Sendungen auswirkten. 1949 ging man von 750'000 Protestanten und 1,5 Millionen Katholiken unter den 450 Millionen Chinesen aus. Bowman: «James Hudson Taylor III., der Enkel von Hudson Taylor, sprach nach der Öffnung Chinas davon, dass die christliche Gemeinde auf 50 bis 80 Millionen angewachsen war.» Taylor sagte weiter, dass etwa die Hälfte dieser Menschen übers Radio zum ersten Mal vom Evangelium hörten.

Manche Hausgemeinden hatten keinen eigenen Pastor. Sie trafen sich, um über das Radio mehr über Jesus zu erfahren.

Auch in Vietnam, Laos und Myanmar wurden die Sendungen oft gehört, ebenso in der früheren Sowjetunion. «Nur Gott kann das tun», sagte Bowman. «Er ist treu, ihm ist nichts unmöglich.»

Datum: 27.03.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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