Agentur C

"Im Reich Gottes kümmern wir uns um die Aussenwerbung"

Mit strategischer Energie überzieht die überkonfessionelle Agentur C die Plakatstellen in der Schweiz mit Bibelversen. Wenn das Wort Gottes auf Werbeplakaten oder in Zeitungsinseraten einen Platz in der Öffentlichkeit erobert, bleibt das nicht ohne Wirkung. Davon sind die Promotoren überzeugt.
Im Reich Gottes kümmern
Mit strategischer Energie

"Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist". Das Bekenntnis stammt vom brasilianischen Fussballer Zé Roberto – beziehungsweise aus der Apostelgeschichte – und prangt auf zahlreichen blauen Werbeplakaten in der Schweiz. Wer in Zeitungen die Todesanzeigen durchsieht, stösst oft auf Verse wie: "Ich weiss, dass mein Erlöser lebt."

Zentrale im Berner Seeland

Das Zentrum dieser Werbekampagne für Gott befindet sich in Lyss im Berner Seeland. Hier wohnt Versicherungsagent Peter Stucki. Er präsidiert den siebenköpfigen Vorstand, der die Kampagnen für Gottes Wort plant.

Die Rolle der Agentur C definiert Stucki so: "Es gibt viele Departemente im Reich Gottes, und wir machen die Aussenwerbung." Die Bibelverse wirkten für sich: "Der lebendige Gott lebt in seinem Wort bei uns". Das kehre nie leer zurück.

Zwar wüssten mittlerweile fast alle im Land, dass die Plakate von der Agentur C stammten, "aber wir werben weder für uns noch für eine Kirche oder Gemeinschaft, denn das Wort selbst ist die Botschaft".

Stucki redet sich in Fahrt: "Es geht um den lieben Gott, der einen wunderbaren Plan für diese Welt hat, aber wir Kamele laufen ihm ständig davon!"

Inserate ausbauen

Die bekannten Inserate mit Bibelsprüchen auf den Seiten der Todesanzeigen sollen ausgebaut werden. Dafür hat der Vorstand der Agentur C kürzlich eine neue Kommission beauftragt, ein Konzept für das regelmässige Erscheinen von Bibelversen in allen Zeitungen und Zeitschriften der Schweiz zu erstellen.

Weiter im Vorstand sitzt auch Beat Christen, ein Mitarbeiter der Vereinigten Bibelgruppen (VBG), ein Mann, der einen speziellen Beruf ausübt: Er bezeichnet sich als "akkreditierter Beter" im Bundeshaus in Bern.

Krise verwies auf Gott

Ein anderes Vorstandsmitglied, Kurt Bühlmann, sagt von sich, er sei ein "geld- und machtbesessener Bauunternehmer und Immobilienspekulant" gewesen. Als sein Imperium in Konjunktur-Krise anfangs der 1990er-Jahre zerbröselte, verlor er Frau, Freunde und Vermögen. Er habe sich gar das Leben nehmen wollen, sagt er offen. "Und da trat der Herr, der Allmächtige, in mein zerrüttetes Leben."

Die Plakate hätten auch ihn als Nicht-Christ angesprochen, sagt Bühlmann rückblickend. Auch Stucki hat Hinweise darauf, dass die Plakate sowohl in "säkularen wie in christlichen Kreisen ankommen". Es gebe sogar Werbeleute, welche gerade die Einfachheit des Konzepts loben. "Sie sagen, die Plakate heben sich positiv aus der Menge heraus."

Zu Ostern 1986 fing alles an

Stuckis Vorgänger war Bruno Jordi, Druckereiunternehmer aus Belp, der immer noch im Vorstand mitarbeitet. Dessen Vorgänger wiederum hatte schon fast Prominenten-Status: Der 1998 verstorbene Heinrich Rohrer, Putzmittelfabrikant im bernischen Münsingen. Der Drogist begann 1951, Putzmittel für jeden Haushaltszweck herzustellen. Eines davon hiess "Siphon-Putzen-Rohrer", abgekürzt Sipuro. Der umtriebige Rohrer, der in seinem Garten unter anderem eine ausgemusterte Venom-Militärmaschine aufgestellt hatte, war der Gründer der Agentur C.

Sein Vor-Vorgänger Heinrich Rohrer sei in Lyss "zum Glauben gekommen", erzählt Peter Stucki. Somit sei das Büro der Agentur C, das früher bei Bruno Jordi in Belp angesiedelt gewesen sei, quasi an den Ursprung des Geschehens zurückgekehrt.

Heinrich Rohrer – übrigens der Grossvater des bekannten Snowboarders Fabien Rohrer – begann mit seiner Missionsarbeit 1985. Zu Ostern 1986 erschienen in der Boulevardzeitung "Blick" (Zürich) eine ganzseitige Publi-Reportage mit der Schlagzeile: "Die Leiche ist weg! Augenzeugen berichten: Jesus lebt wieder!".

Langfristige Planung

Die Agentur C denkt langfristig. Die Phase 1 ("Gottes Wort vorstellen") der dreiphasige Sieben-Jahres-Vision dauert noch bis März 2008. Dann folgt bis 2010 die Phase "Gottes Liebe und Treue lehren". Diese wird 2010 durch die Phase drei abgelöst: "Gottes Gebote bekannt machen". Denn die Schweiz hat es nach Meinung der Agentur C bitter nötig, Gottes Worte vermehrt zu hören, zu lesen und zu erfahren. Im Rundbrief hiess es deshalb kürzlich, das Gotteswort sei "nicht einfach ein Reklameangebot unter vielen". Vielmehr sei das Wort "wohl die einzige Alternative für eine immer stärker abdriftende Gesellschaft in unserem Land."

Datum: 13.03.2007
Quelle: Kipa

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