Zum Filmfestival Cannes

«Haben die Franzosen Gott gefunden?»

Lange Zeit wurden Filme mit christlichen Themen vom Markt völlig ignoriert. Dies scheint sich nun zu ändern, selbst in China – dies berichtet das Branchen-Magazin «Hollywood Reporter». In Cannes sind mehrere christliche Filme zu sehen. Und sie stossen auf grosses Interesse.
Filmfestival Cannes

Erstmals seit Jahrzehnten mischen an den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen von Cannes (8.-19. Mai)  Produktionen mit christlichem Inhalt wieder kräftig mit. So sehr, dass das Magazin «Hollywood Reporter» fragt: «Haben die Franzosen Gott gefunden?»

Auf die Leinwand gelangen christliche Erzählungen wie: «An Interview with God», «Samson», «God bless the broken Road» und Wim Wenders Dokumentation «Pope Francis: A man of His Word» – allesamt offizielle Selektionen des Festivals. Wurden derlei Produktionen früher von internationalen Käufern und den Programmverantwortlichen von Cannes ignoriert, sind sie nun laut «Hollywood Reporter» herzlich willkommen.

«I can only imagine» auch in China

Der erfolgreiche Streifen «I can only imagine» belebt den Markt für glaubensbezogene Filme. «Lionsgate» sicherte die Rechte für China, laut dem Blatt einst ein undenkbarer Boden für einen Film mit christlichem Hintergrund. Zudem seien die Rechte auch für Polen, Lateinamerika, Taiwan, Hong Kong, Deutschland, Singapur, Australien, Neuseeland, Südafrika, Russland, Korea, Skandinavien, die Benelux-Staaten und den Nahen Osten vergeben worden.

«An Interview with God» zieht ebenfalls international Kreise und dürfte u. a. auch nach Deutschland gelangen. Ellen Wander von «Film Bridge International» sagt: «Wir haben selbst Interessenten aus Ländern wie China. Und ich hätte nie gedacht, dass Japan und Grossbritannien daran interessiert sein könnten. Bisher sprachen sie auf solche Filme nicht an.»

Auch «Broken Road» weckt Interesse

In Cannes stiess auch «Broken Road» auf Interesse, das im September in den USA in den Kinos anläuft. Der Film handelt von einer jungen Mutter, die ihren Ehemann im Krieg in Afghanistan verliert und ihre Tochter nun alleine aufziehen muss.

In früheren Jahren hätten religiöse Filme im europäischen Kino eine grosse Tradition gehabt, wird Wim Wenders zitiert. «Sehen Sie sich die Filme von Ingmar Bergman an, sie sind sehr protestantisch. Oder von Robert Bresson, einem strengen Katholiken. Doch sie datieren aus den 60er- und 70er-Jahren. Heute findet man viel weniger Filme mit ausgesprochen christlichen Vorstellungen.» Dies scheint sich nun wieder zu ändern.

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Datum: 18.05.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Hollywood Reporter / CBN

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