Evangelium im Netz

Gute Zeiten für gute Nachrichten

Dass das Internet bereits starke Auswirkungen auf unseren Alltag nimmt, ist unbestritten. Dass es auch im positiven Sinne dramatische Auswirkungen auf den Glauben haben wird, stellt der Historiker und Journalist Markus Spieker in einem Artikel der Zeitschrift «Faktor C» (Christen in der Wirtschaft) fest.
Markus Spieker

Spieker erwartet, dass die elektronischen Medien dem christlichen Glauben neuen Schub geben werden. Er begründet dies zunächst einmal historisch. Die Ausbreitung und Erneuerung des jüdisch-christlichen Glaubens wäre immer von starken Veränderungen in der Kommunikation begleitet worden. Als Beispiel führt er unter anderem die Erfindung des Buchdrucks zur Reformationszeit an. Er unterstreicht: «Unsere Zeit erlebt Veränderungen, die noch gewichtiger sind als die zur Reformationszeit. Die politische Wetterlage hat sich extrem gewandelt, und die Medien haben insbesondere durch das Internet eine Revolution erlebt. Man muss nur einen Blick auf sein Smartphone werfen, um zu verstehen, was ich meine.»

Suche nach Verbindlichkeit

Die Informationsexplosion im Internet, dass sich die Kanäle multiplizieren, jeder twittert und postet etwas auf Facebook, all das führt scheinbar zu einer immer stärkeren Zersplitterung und noch mehr Konfessionen. Macht jetzt jeder in Glaubensfragen sein eigenes Ding? Werden sich Extrempositionen durchsetzen? Nach Spiekers Einschätzung wird sich das Ganze genau in die gegenteilige Richtung entwickeln. «Die Vielfalt führt gerade dazu, dass die Leute wieder die Sehnsucht nach Verbindlichkeit haben. Das betrifft auch die Religion. Die Leute werden fragen: Was ist eigentlich die Essenz des christlichen Glaubens? Das Übermass an Freiheiten in unserer Gesellschaft führt dazu, dass sich die Leute wieder nach Bindung sehnen. Glaube bedeutet ja, sein Herz an etwas zu hängen.»

Zurück zu Jesus

Markus Spieker schliesst daraus, dass Kirche in dem Masse Zukunft hat, wie sie sich auf das Eigentliche konzentriert: «Die Richtung muss lauten: Zurück zu Jesus!» Attraktiv im Internet – wie auch im wirklichen Leben – sind nämlich nicht teure Kampagnen, sondern vielmehr Inhalte, die begeistern. «Haben wir Inhalte im Angebot, die die Leute begeistern? Haben wir Inhalte, die andere sonst eher nicht finden und die für sie spannend sind?» Dasselbe stellt er für Erhabenheit fest. «Was grösser ist als ich selbst, pflanzt sich ebenfalls im Netz fort. Ich bin dann Teil einer Bewegung.»

Was berührt, wird verbreitet

In diesem Medienumfeld werden Inhalte sehr positiv wahrgenommen, die persönlich berühren. Spieker erwähnt die englischsprachige Seite iamsecond.com, auf der Menschen sehr minimalistisch auftreten und erzählen, wie Jesus Christus sie verändert hat. Der Journalist freut sich: Das «geht an allen klassischen Medien vorbei, begeistert viele Zuschauer, ist sehr persönlich, lässt sich problemlos verlinken und hat damit die Chance, viral zu werden und Menschen zu prägen.» Ähnliche Formate sind auch in der Schweiz (Mini Gschicht) und in Deutschland vorhanden (Bühne des Lebens). Sein Fazit: «Christen sollten ihre Kreativität in mediale Inhalte umsetzen und ihre Begeisterung für Jesus Christus teilen. Ich hoffe, dass in Zeiten der Medienrevolution viele zu Mitteilenden der Guten Nachricht werden.»

Datum: 27.02.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet / CiW

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