In 170 Ländern

Südkorea ist einer der «grössten Exporteure» des christlichen Glaubens

«In Südkorea geht man um fünf Uhr in die Kirche, um zu singen und zu beten, bevor man zur Arbeit geht», sagt Pastor Jae Kyeong Lee. Vor 130 Jahren bekannte sich ein Prozent der Koreaner zum christlichen Glauben, heute sind es 25 Prozent.
Myungsung Presbyterian Church

Beobachter der Weltmission berichten schon länger darüber: Südkorea gehört zu den Nationen, die am meisten Missionare aussenden und zu den Ländern, welche das Christentum besonders intensiv verbreiten. «24 Missionare wurden offiziell von südkoreanischen Gemeinden im Jahr 1974 ausgesendet», sagt Jae Kyeong Lee, einer der Leiter des koreanischen Baptistenbundes. «Ihre Zahl ist enorm gewachsen: 40 Jahre nachdem Korea erstmals Missionare ausgesendet hat, dienen 27'436 koreanische Missionare aus verschiedenen Nationen in 170 Ländern.»

Von 1 auf 25 Prozent gewachsen

Im Jahr 1885 zählte sich nur ein Prozent der Einwohner zum christlichen Glauben. 130 Jahre nachdem das Evangelium die koreanische Halbinsel durch Missionare aus dem Ausland erreicht hat, bekennt sich nun ein Viertel der Einwohner zum christlichen Glauben. Und längst schickt die Nation selbst Missionare ins Ausland.

Die Erweckung im Jahr 1907 in der heutigen Hauptstadt Nordkoreas, in Pjöngjang, trug wesentlich dazu bei. Der Aufbruch hielt 40 Jahre an. Damals wurde diese heute ausgesprochen verschlossene Stadt als «das Jerusalem des Ostens» bezeichnet, dies aufgrund der grossen Anzahl christlicher Gemeinden.

Nirgends sonst so viele Mega-Churches

In der südkoreanischen Hauptstadt Seoul werden heute mehr Mega-Churches verzeichnet, als in jeder anderen Stadt der Welt. Zudem sind sechs der zehn grössten Mega-Churches der Welt in Südkorea ansässig. 77'000 christliche Gemeinden sind in den offiziellen Statistiken der Behörden vermerkt.

Der Erweckung vorangegangen waren Gebet und Busse; beides gilt noch heute als prägend im Land. Lee: «Es gibt eine Tradition in Südkorea, dass man um fünf Uhr morgens in die Gemeinde geht, um zu singen und zu beten, bevor man zur Arbeit geht.»

Morgengebet ist ein Segen

«Christen können nicht leben ohne Glauben und Gebet, nicht für einen Moment», sagt Seon Gyoo Kim, Mitleiter der Myungsung Gemeinde, welche ein solches tägliches Frühgebet seit 40 Jahren anbietet (Livenet berichtete). «Ich glaube, dass das Morgengebet ein Segen von Gott für uns ist.» Dies habe auch eine Rolle dabei gespielt, dass mehr Südkoreaner aufs Missionsfeld gehen.

Südkorea ist inzwischen die Nation, welche am sechstmeisten Missionare aussendet; Lee selbst war einst mit seiner Familie auf den Fidschi-Inseln im Dienst. Zudem werden die Gemeindemitglieder jeweils motiviert, in den Ferien Kurzeinsätze zu leisten. Manche wechseln danach in den vollzeitlichen Dienst.

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Datum: 19.02.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN

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