Im Lande der Hamas

Modeschau in Luxus-Hotel in Gaza

Bislang war Gaza als eine autonome Gegend bekannt, in der die Hamas einen strengen Islam vorgibt. Wie nun bekannt geworden ist, wurde im Frühling in einem Luxushotel in Gaza dennoch eine Modeschau durchgeführt. Die lokale Modeindustrie wächst. Ein Palästinenser, der in Rom Modedesign studiert hatte, kleidete bereits Sharon Stone ein.

Mode im Gazastreifen

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Sharon Stone

Quelle: © Labjunkie / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Der Gaza-Streifen ist etwas mehr als doppelt so gross wie Liechtenstein, liegt am Mittelmeer und sorgt insbesondere durch die militante Hamas-Regierung für Schlagzeilen, welche den Einwohnern nur wenig Freiheiten gewährt. Dennoch besteht eine wachsende, einheimische Modeindustrie.

Die erste Damen-Modeschau seit der Machtübernahme der Hamas – also seit rund zehn Jahren – ging in einem Luxus-Hotel an einem Strand von Gaza über die Bühne. Manche der exponierten Kleidungsstücke bewegen sich in Preissegmenten zwischen 500 bis 1400 Franken.

«Geschenk an die Heimat»

Ein prominentes Vorbild haben die gegenwärtigen Modeschöpfer aus Nahost: Jamal Taslaq (46) aus Nablus studierte in Rom Modedesign, eröffnete eine Boutique und begann, die Laufstege zu erobern. Selbst Hollywood-Grösse Sharon Stone liess sich vom arabischen Kleiderkünstler bereits einkleiden.

Laut «Israel heute» sprach er von einem wahr gewordenen Kindheitstraum. «In Dubai und New York organisierte ich bereits Mode-Shows – und vor vier Jahren eine in Ramallah. Das war ein Geschenk an meine Heimat und an mein Volk.»

Schwerer Stand

In letzter Zeit formierten sich vier junge Designer, die Männermode schaffen. Dazu publizierten sie einen Katalog. Gemäss «Israel heute» stehen sie für eine junge Gaza-Generation, die sich der Herausforderung einer konservativen Gesellschaft stellt.

«Kritik ist nicht unser Problem, sondern wie wir unsere Botschaft in einer Weise vermitteln können, die aufgenommen wird», wird einer von ihnen zitiert.