Kuba erklärte Gott für tot ...

... doch das Land erlebt einen enormen geistlichen Aufbruch

Unglaubliches ist in den letzten zwanzig Jahren in Kuba geschehen. Alleine eine christliche Denomination zählt heute rund 680'000 Menschen – und das, obwohl anno 1959 die Unterdrückung begann und Gott für tot erklärt wurde.
Worship in einer Gemeinde in Kuba.

Das Klima in Kuba ist schwierig, fasst ein Mitarbeiter der HMK zusammen. Regelmässig besucht er für das Hilfswerk «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» mit Sitz in Thun den Karibikstaat. «Das geistliche Klima ist schwierig, der noch herrschende Kommunismus sagt: es gibt keinen Gott. Das Christentum dagegen sagt: es gibt einen Gott.» Obschon die einstigen Revolutionsführer mit Fidel Castro einen religionsfreien Staat durchsetzen wollten, hielten Katholiken, Protestanten und Anhänger afrikanischer Kulte an ihrer Glaubensrichtung fest.

Im Jahr 1990 waren 12'000 bibeltreue Christen zu verzeichnen, also rund 30 Jahre nachdem die Unterdrückung begonnen hatte. Anders als einst von Fidel Castro geplant, ist das evangelische Christentum zuletzt erheblich gewachsen, selbst die Behörden sprechen von rund einer Millionen evangelikaler Christen in Kuba, was rund zehn Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Alleine eine der grössten christlichen Denominationen zählt heute rund 680'000 Mitglieder.

Von 0 auf 2'500 in 55 Jahren

Dort, wo Gott einst für tot erklärt wurde, dienen heute 2'500 einheimische Vollzeit-Pastoren, weitere 5'500 kubanische Christen sind als «Misioneros» in noch unerreichte Gebiete Kubas entsandt. Sie überleben mit 27 Dollar im Monat, einem durchschnittlichen Monatseinkommen in Kuba. Dies ist trotz tiefen  Lebenskosten kaum genug, um zu überleben. «Sie teilen sich Essen und Kleider und sie sind voller Freude.» Auto besitzen sie nicht, eigene Wagen sind auf Kuba verboten, dafür sind sie mit von der HMK gestifteten Fahrrädern unterwegs. «Gott realisiert seinen Plan auch in einem Land wo er offiziell nicht existiert.» Vieles sei im Land nicht erlaubt, beispielsweise Internet oder Kirchen (ausser sie bestanden schon vor der Revolution im Jahr 1959).

Nach einer Evangelisation verdoppelte sich die Besucherzahl einer Gemeinde und die Kirche wurde zu klein. Nun führen sie zwei Gottesdienste nacheinander durch. «Cuba para Cristo» pflegen die kubanischen Christen heute zu sagen, früher hiess die Doktrin «Cuba para Castro».

«Wir sind ein Teil davon»

Nicht weniger als 190 neue Gemeinden wurden in den letzten zwei Jahren ins Leben gerufen, bilanziert der Mitarbeiter der HMK, sie zählen zwischen 30 und 110 Mitglieder. «Übereinstimmend bestätigen Pastoren aus verschiedenen Regionen der Nation, dass dies normal sei – und das ist nur, weil Gott wirkt. Auch wir Helfer aus der Schweiz dürfen ein Teil davon sein.»

Ein typisches Beispiel: eine einheimische Familie startete im Januar 2013 ihre Kirche in einem Container mit null Gläubigen. Im Juni waren 30 Christen getauft. «Der Geist wirkt, ohne Poster, ohne Flyer, sondern nur durch Mund zu Mund Einladungen. Eine Gemeinschaft hält heute ihre Gottesdienste auf der Strasse ab, ich nenne sie 'Revival Road'.»

«Revival Road»

Gott wirkt bei diesen Evangelisationen, die auf offener Strasse stattfinden. «Er heilt Menschen.» Die Regierung greife nicht ein, auch wenn solche Veranstaltungen eigentlich nicht erlaubt sind. «Weil alles friedlich abläuft, sieht die Regierung keinen Grund, es zu stoppen. Im letzten Jahr wollten die Polizisten während einer Evangelisation zwei der Leiter auf den Polizeiposten bringen. Doch die Handschellen gingen plötzlich von selbst auf und die Polizisten beendeten ihre Aktion überrascht.»

Jeden Sonntag kommen mehr Leute in die christlichen Gemeinden, berichtet der Mitarbeiter. Eine Gemeinde sei inzwischen dazu übergegangen, drei bis vier Gottesdienste durchzuführen.

Eingesperrte Christen

In einem Hochsicherheitsgefängnis sind nach wie vor Pastoren und Christen eingesperrt, deren einziges Verbrechen das Predigen war. «Doch sie beten auch im Gefängnis, dass Gott Kuba rettet. Auch das Gefängnis kann sie nicht aufhalten.»

Die HMK unterstützt kubanische Christen durch Schulungsseminare, Rechtshilfe und verhilft 700 Gemeindegründern zu ihrem Dienst.

Datum: 18.05.2014
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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