«Wer hat's erfunden?»

Christustag wird nun nach Afrika «exportiert»

Eins werden vor dem König der Könige anstatt ein eigenes Königreich bauen – diesen Gedanken trägt Hanspeter Nüesch an den Christustag nach Kamerun. Geboren wurde die Idee in der Schweiz, der «Export» nach Afrika geschieht unter anderem via Island, Estland, Finnland und Südkorea.
Beim Christustag 2004 in Basel versammelten sich über 40'000 Christen im Jakobsstadion.
Hier könnte bald ein Christustag stattfinden.

Der Christustag wird in der Form einer grossen Pastorenkonferenz in der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé vorbereitet, dies am 9. Juli, und vom 11. bis 13 Juli folgt ein afrikanisches Leiterforum. Mit dabei sind Leiter aus acht frankophonen Staaten, die in ihrem Land einen Christustag vorbereiten. «Durchgeführt wird dies unter einheimischer Leitung, wir Schweizer waren aktiv in die Vorbereitung involviert und ich werde als Sprecher dabei sein», erklärt Hanspeter Nüesch, der langjährige Missionsleiter von «Campus für Christus».

Diese Konferenz ist gemeindeübergreifend. Manche würden sich noch etwas schwer tun damit, «aber es geht genau darum, Differenzen auszuräumen.» Dieses Eins-Sein sei wichtig, betont Nüesch, so wie es in 2. Chronik 7,14 steht: «Wenn dann dieses Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, sich besinnt, wenn es zu mir betet und von seinen falschen Wegen wieder zu mir umkehrt, dann werde ich im Himmel sein Gebet hören. Ich will ihm alle Schuld vergeben und auch die Schäden des Landes wieder heilen.»

Wenn Ethnien zusammenkommen

Wichtig sei, dass sich Pastoren versöhnen. Ein Christustag im grossen Stil soll in einem der kommenden Jahre folgen. «Nun geht es darum, dass sich die Leiter der verschiedenen Denominationen die Hand reichen und eine Gebetssicht und eine Last für ihr Land gewinnen.»

Dies geschehe nun erstmals. «Überkonfessionelle Leiter verschiedener Ethnien und Denominationen nehmen sich so als Brüder und Schwestern wahr.» Mit der Zeit sollen sie regelmässig für ihr Land beten, auch wenn sie sich nicht in allem einig sind. Denn das Zentrum, Jesus, ist bei allen das gleiche. Es geht darum, gemeinsam vor ihn zu kommen und für das Land und sich persönlich um Vergebung für die Schuld zu bitten. «Künftig sollen so Segenszellen für Dörfer und Regionen entstehen.» Dies solle dann in die Evangelisation führen.

Idee aus der Schweiz...

Diese Form des Einstehens stammt nicht aus den USA, sondern aus der Schweiz. Bei den beiden letzten Christustagen, 2004 in Basel und 2010 in Bern, zeichnete sich Hanspeter Nüesch für das Programm verantwortlich. Einer der Kernpunkte waren Fahnenträger: Aus jeder politischen Gemeinde sollte ein Christ dabei sein, der sich verpflichtet, für «seinen» Ort zu beten. Am Christustag versammelten sich alle Fahnenträger mit der Flagge ihrer Orte im Zentrum des Stadions. «Danach hörte ich zwei Jahre lang nichts», erinnert sich Hanspeter Nüesch, auch wenn ein Filmteam aus den USA das Geschehen aufzeichnete.

...geht um die Welt

Dann interessierten sich Finnen für das Konzept. «Sie führten es im gleichen Stil durch wie wir zuvor in der Schweiz, mit einem Fahnenträger aus jedem Ort. Leiter aus den verschiedensten Kirchen taten Busse, dass sie lange Zeit derart gegeneinander gewesen waren und dass sie ihr eigenes Königreich bauten, statt dass sie den König angebetet hatten.» Bei diesem finnischen Christustag waren auch Esten eingeladen, die sich dafür interessierten.

Zwei Jahre danach folgte der Christustag in Estland. Dort wurden die Behörden darum gebeten, dass die Teilnehmer des Anlasses mit den offiziellen Flaggen aus den Regierungsgebäuden anreisen dürfen. «Und so kam mit jeder Fahne der christliche Fahnenträger und ein politischer Vertreter des Orts, der mit der Flagge mitreiste.» Die Idee ging dann weiter nach Island, Österreich und Südkorea, wo Busse getan wurde, «weil viele Königreiche entstanden waren, aber der König teils vergessen ging.»

Afrikanische Christustage

Nach Afrika gelangte der Christustag-Gedanke, als ein afrikanischer Leiter, mit dem Hanspeter Nüesch seit mehr als zwanzig Jahren befreundet ist, diesen Gedanken aufgriff. «Er sagte mir, dass genau das gebraucht wird.»

Noch in diesem Jahr sollen solche Tage für die Leiter neben Kamerun auch im Tschad, in Benin, in der Elfenbeinküste und in der Demokratischen Republik Kongo durchgeführt werden, 2017 sollen Togo, Mali, Guinea, Angola und Kongo Brazzaville folgen und 2018 Gabun, Burundi, Zentralafrikanische Republik, Niger, Burkina Faso und Senegal.

Wichtig sei, dass diese Tage lokal getragen werden. «Wir sind vor Jesus nur so stark, wie die Einheit ist.»

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Datum: 06.07.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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