«Let's rock Switzerland»

Peter Gloor als Leiter von Chrischona Schweiz wiedergewählt

Die Pensionierung muss warten, denn Dr. Peter Gloor will noch einiges bewegen. Mit 64 Jahren wurde er als Leiter Chrischona Schweiz wiedergewählt. Er ist überzeugt, dass es für die Chrischona-Gemeinden in der Schweiz nur diese Zukunftsstrategie gibt: ein wachsendes Movement zu werden.
Peter Gloor, Leiter Chrischona Schweiz.
Leitungsteam Chrischona Schweiz

Chrischona: Peter Gloor, Sie werden bis zum Sommer 2019 Leiter Chrischona Schweiz sein, dann sind Sie 67. Andere sind in diesem Alter pensioniert, warum Sie nicht?
Peter Gloor:
Meinen Dienst sehe ich als Berufung. Ich glaube, dass ich am richtigen Platz bin und dort meine Gaben gut einsetzen kann. Solange Gott mir Gesundheit und Freude schenkt, mache ich das – mit Vollgas voraus!

«Chrischona Schweiz – ein wachsendes Movement!», so steht es auf dem Logo. Wo beobachten Sie, dass dieses wachsende Movement Realität ist?
Die Chrischona-Gemeinden in der Schweiz wünschen sich, dass noch mehr Menschen Jesus kennenlernen. Sie machen sich schon seit längerer Zeit Gedanken über Wachstum. Vielleicht wurde die eine oder andere Gemeinde durch unser Motto wachgeküsst. Zum Beispiel benennen sich manche Gemeinden ganz bewusst um, heissen «Chrischona Fünflibertal» statt «Chrischona Ziefen». Beispielhaft ist auch die Idee der «Eglise ouvert», also dass die Chrischona-Gemeinden nicht nur für die Schweizer, sondern für alle Menschen in unserem Land da sein wollen.

«Wachstum – Neustart – Neubelebung» haben Sie als Strategie für das wachsende Movement ausgegeben, allerdings wird Chrischona Schweiz bald 150 Jahre alt. Wie veränderungsbereit sind die Gemeinden?
Die Gemeinden wollen wachsen und sind bereit, dafür etwas zu verändern. Natürlich ist diese Bereitschaft von Ort zu Ort unterschiedlich stark ausgeprägt – je nach Kontext und Situation. Ich bin überzeugt, dass wir eine Vielfalt von Gemeinden brauchen, darunter kleine und grosse Gemeinden. Jede Gemeinde sollte sich immer wieder fragen: Erfüllen wir den Auftrag, den wir von Jesus bekommen haben? Erfüllen wir ihn am richtigen Ort und in der richtigen Art – zeitgemäss und bibeltreu?

Manche Chrischona-Gemeinden stagnieren oder schrumpfen. Wie passt das zum wachsenden Movement?
Wir müssen uns die jeweilige Situation genau anschauen. Es gibt Orte, an denen wir Gemeinden schliessen mussten. Das ist ein sehr schmerzhafter Prozess, ermöglicht aber vielleicht auch Neustarts. Die Hoffnung sollten wir nicht leichtfertig aufgeben. Ich kenne viele Beispiele von Gemeinden, die nach Jahren ohne Wachstum wieder einen neuen Aufschwung erlebt haben. Ausserdem weiss ich aus der Landwirtschaft: Eine Pflanze in einem ungünstigen Klima wird nie so gross wie eine Pflanze in einem günstigen Klima. Es kann also sein, dass eine Gemeinde nicht sehr viel grösser werden kann, aber trotzdem einen Auftrag für ihren Ort erfüllt.

Ein konkretes Ziel Ihrer ersten Amtszeit war die Gründung von vier neuen Gemeinden bis 2017. Ziel erreicht?
Ja, bei Chrischona Schweiz sind vier Initiativen zur Gemeindegründung entstanden. Zum Beispiel die «Fire Crew» in Renens. Das ist eine Fresh X-Initiative mit kreativen Angeboten wie Songwriting-Workshops, Frauengruppen oder evangelistischen Kinoabenden.

Ist das denn eine richtige Gemeinde?
Hier spielt das Bild eine wesentliche Rolle, das wir von «Gemeinde» haben. Für mich ist das Gemeinde. Denn die Gemeinschaft in unseren Initiativen gibt ein Zeugnis von Jesus Christus in dieser Welt ab, so kommen Menschen zum Glauben. Klar: Die «Fire Crew» trifft sich nicht jeden Sonntag zum Gottesdienst und hat auch kein Gemeindehaus, aber aus kleinen Anfängen kann Grosses entstehen. Und das passt gut zu Chrischona Schweiz. Schliesslich hat unsere Gemeindearbeit vor 150 Jahren auch damit begonnen, dass Pilgermissionare von St. Chrischona Bibelstunden durchgeführt haben. Diese unspektakuläre Art, Gemeinde zu bauen, funktioniert noch heute.

Wer regelmässig Ihre Andachten im Newsletter «Online» liest, stellt Ihre Vorliebe für Ausrufezeichen und Anglizismen fest. Hinter welches Ziel wollen Sie ein Ausrufezeichen setzen?
Let's rock Switzerland! Lasst uns die Schweiz bewegen! Wenn wir als Chrischona Schweiz ein wachsendes Movement sein wollen, müssen wir etwas bewegen. Mein Traum ist, dass Chrischona in der Schweiz die Menschen und die Gesellschaft für das Evangelium bewegt.

Das Gespräch führte Markus Dörr, Online-Redakteur von Chrischona International. Es ist im Chrischona-Panorama 1/2017 erschienen.

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Datum: 20.02.2017
Autor: Markus Dörr
Quelle: Chrischona Panorama

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