Akademische Studie

Bibelzentrierte Gemeinden wachsen schneller als liberale

Bibelzentrierte, konservative Gemeinden wachsen schneller als liberale Kirchen. Dies laut einer akademischen Studie, die in diesen Tagen in der britischen Zeitung «The Guardian» publiziert worden ist.
Ein Gottesdienst in einer Freikirche

Die akademische Studie wurde während fünf Jahren durchgeführt. Sie zeigt ein klares Bild: Gemeinden, in denen die wörtliche Interpretation der Bibel wichtig ist, wachsen schneller, zeigte die Untersuchung bei 2'225 Kirchgängern im kanadischen Ontario, unter dem Namen «Theologie spielt eine Rolle: Vergleich der Merkmale von Wachstum und Rückgang von protestantischen Kirchgängern und Geistlichen.»

Die Ergebnisse werden im kommenden Monat im etablierten «Review of Religious Research» publiziert. Die Studie widerspricht früheren Studien aus Grossbritannien und den USA, nach denen die Theologie kaum in einem Zusammenhang mit Wachstum oder Austritten gestanden hatte.

Grosse Unterschiede

Laut Studien-Mitautor David Haskell waren bei Kirchen, deren Mitgliederzahl schrumpfte, nur 50 Prozent der Geistlichen der Meinung, dass es wichtig sei, Nicht-Christen zu ermutigen, Christen zu werden. Bei wachsenden Gemeinden waren dagegen 100 Prozent der Geistlichen dieser Auffassung.

Bei wachsenden Gemeinden lasen 71 Prozent der Geistlichen täglich in der Bibel, bei schrumpfenden nur 19 Prozent. Wachsende Gemeinden werden von 46 Prozent der Kirchgänger einmal pro Woche besucht, schrumpfende Kirchen nur von 26 Prozent.

Tut Gott Wunder oder nicht?

Bei wachsenden Gemeinden sind 93 Prozent der Pastoren und 83 Prozent der Besucher mit diesem Statement einverstanden: «Jesus ist von den Toten auferstanden, er hat aus Fleisch und Blut das Grab verlassen.» Bei schrumpfenden Gemeinden sind 67 Prozent der Geistlichen und 56 Prozent der Besucher dieser Ansicht.

Wiederum 100 Prozent der Pastoren wachsender Gemeinden und 90 Prozent der Besucher glauben, «dass Gott Wunder tut und Gebete beantwortet.» Bei abnehmenden Gemeinden sind dies 80 Prozent der Besucher und 44 Prozent der Geistlichen – unter den Pastoren also nicht mal die Hälfte!

Andere gewinnen wollen

In wachsenden Gemeinden sind zwei Drittel der Besucher jünger als 60 Jahre, bei schrumpfenden Gemeinden sind zwei Drittel der Leute im Gottesdienst älter als 60 Jahre.

Konservative Gläubige sind sich sicher, dass jene, die nicht Christen sind, das ewige Leben mit Gott verfehlen. Wegen der Wichtigkeit, gerettet zu werden, sind sie motiviert, andere für den Glauben zu gewinnen.

Sie seien sich zudem stärker eins. «Die Sicherheit, kombiniert mit einer erhebenden Botschaft ist eine attraktive Kombination», schliesst Davis Haskell.

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Datum: 22.11.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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