Intensives Hobby

80-Jähriger schreibt Bibel ab, um sich besser daran zu erinnern

Viele ältere Menschen pflegen die unterschiedlichsten mehr oder weniger ausgefallenen Hobbies. Doch wohl kaum jemand tut das, was die Tage und Nächte des 80-jährigen Ralph Reed füllt: Er schreibt – seit bereits acht Monaten – die Bibel Wort für Wort ab. Und er geniesst es.
Ralph Reed

Bereits seit 50 Jahren habe er die Bibel studiert. Doch nun füllt er Notizblöcke mit den Worten der Heiligen Schrift. «Ich schreibe die Bibel auf, weil es die beste Art ist, um sich an sie zu erinnern», erklärte er im Interview mit «Sun Herald». «Ich habe gerade das Alte Testament und die Psalmen beendet. Es kam irgendwie über mich, dies zu tun. Und so mache ich es schon seit etwa acht Monaten.»

«Ein Buch der Geheiminsse und Inspiration»

Früher arbeitete Reed für das Militär der USA, erlitt dann mit 40 Jahren einen Arbeitsunfall und ist seither arbeitsunfähig. «Die meisten meiner Enkelkinder haben mich nie arbeiten sehen.» Und aufgrund der Verletzungen ist langes Sitzen in der Kirche für ihn schwierig geworden. «Ich habe es immer geliebt, in der Bibel zu lesen. Aber ich kann das Lob dafür nicht annehmen, ich werde dazu getrieben. Meine Motivation liegt in der Heiligen Schrift. Die Bibel ist ein Buch der Wunder, aber auch der Geheimnisse und der Inspiration. Und ich möchte die Jahre, die mir noch bleiben, dafür nutzen.»

Vieles wurde übersehen

Die Worte aufzuschreiben hilft ihm auch, Dinge zum ersten Mal zu sehen, die ihm in 50 Jahren noch nie aufgefallen sind. «Die Geheimnisse, die ich beim Aufschreiben entdeckt habe… Ich behalte vieles, was ich davor übersehen habe.» Reeds Lieblingsbuch der Bibel ist der Römerbrief, doch seine Lieblingsperson «neben Jesus Christus» ist David. «Er war mir in vielem recht ähnlich. Und er schrieb die schönsten Gebete.»

Zeit für Gott

Der 80-Jährige kann stundenlang in seinem Büro über der Bibel sitzen. «Wenn es regnet, bleibe ich dort 10, 12, 16 Stunden. Mein Arzt sagt, dass ich, wenn ich mich in der Nacht unruhig fühle, aufstehen soll. Neulich wurde ich um 3 Uhr morgens unruhig, also ging ich ins Büro. Ich schreibe etwa vier Stunden, dann hole ich mir Kaffee und dann noch mal zwei, drei, vier Stunden. Ich glaube, wenn man offen ist und inspiriert, dann wird man dazu geführt, etwas zu tun. Meine Zeit ist seine Zeit!»

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Datum: 05.04.2017
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Sunherald.com

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