Nicht willkommen

Iranische Botschaft verweigert die Annahme einer Petition

Die Aktion für verfolgte Christen und Notleidende (AVC) wollte am Donnerstag bei der iranischen Botschaft in Bern die Petition zur Freilassung des Pastors Farshid Fathi einreichen. Die Iraner weigerten sich, die 5'337 Unterschriften in Empfang zu nehmen. Dem AVC-Präsidenten wurde nicht einmal Zutritt zur Eingangshalle gewährt.
AVC-Präsident Konrad Bächi: Annahme verweigert, vom Gelände verwiesen.

Seit Monaten versuchte das Hilfswerk AVC aus Safnern vergeblich, einen Termin beim iranischen Botschafter Gholamali Khoshroo zu erhalten. Alle schriftlichen und telefonischen Anfragen blieben unbeantwortet. Darum haben sich die Verantwortlichen der Organisation entschieden, die Unterschriftenbogen persönlich in der iranischen Botschaft in Bern abzugeben, und zwar am Donnerstagmorgen, 23. April. Es blieb aber beim Versuch.

Die AVC-Leute wurden weder empfangen, noch durften sie die Schachtel mit den Unterschriftenbogen abgeben. Hatte man auf der Botschaft Angst vor einer Briefbombe? Was auch immer das Motiv war - AVC wurde vom Gelände verwiesen. Man habe ihnen gesagt, sie sollen die Petition per Post einreichen, berichtet die AVC-Kommunikationsfachfrau Graziella Rogers. «Ich fühlte mich wie eine Schwerverbrecherin, als uns vier Polizisten vom Gelände begleiteten und unsere Personalien aufnahmen.»

Einsatz für die Freilassung eines Christen

Die Unterschriften wurden für Farshid Fathi gesammelt. Der Vater von zwei Kindern sitzt seit Weihnachten 2010 im Gefängnis, weil sich der frühere Moslem entschieden hatte, Christ zu werden. Zu den 5'337 Unterschriften kommen rund 18'000 Postkarten hinzu, die an den iranischen Botschafter in der Schweiz geschickt wurden.

Farshid Fathi wurde am 5. März 2012 von einem Gericht zu sechs Jahren Haft verurteilt wegen «Handlung gegen die nationale Sicherheit durch die Mitgliedschaft in einer christlichen Organisation, Sammlung von Geldern, Propaganda gegen das islamische Regime durch die Ausbreitung des Christentums im Land.» Inzwischen wurde Fathi noch zu einem zusätzlichen Jahr verurteilt, weil jemand Alkohol in die Zelle des Pastors gestellt hatte.

Berufung auf die Menschenrechte

«Wir sind sehr besorgt um den Gesundheitszustand von Farshid Fathi und fordern seine sofortige Freilassung», sagt AVC-Präsident Konrad Bächi. Graziella Rogers weist darauf hin, dass der Iran die Allgemeine Erklärung der Uno-Menschenrechte ratifiziert und sich zur Wahrung der Religions- und Meinungsfreiheit verpflichtet habe. Diese Rechte würden für alle Iraner gelten, auch für Christen.

AVC Schweiz setzt sich seit 27 Jahren für verfolgte Christen und Notleidende ein. 2014 wurden 37 Hilfsgütertransporte in verschiedene Länder durchgeführt.

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Datum: 23.04.2015
Quelle: idea Schweiz / AVC

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