Ein Blick ins alte Jahr

Aufräumen ist angesagt!

Weihnachten und Neujahr sind vorbei. Die Ankunft Jesu in dieser Welt, dessen Geburtstag wir diese Tage feierten, liegt bereits wieder in der Vergangenheit.
Philipp Hadorn

Das zu Familien-, Kommerz- und Partytradition mutierte Fest hinterlässt Spuren. Der Kühlschrank ist vollgestopft mit zahlreichen Plastikbehältern mit Resten der Köstlichkeiten der Festessen. Das Wiedersehen im Jahresrhythmus war teilweise herzlich, das Fehlen einzelner Personen schmerzhaft, gelegentlich lag greifbar Spannung in der Luft. Überfluss und Mangel, materiell und emotionell, liegen offen nebeneinander. Weihnachten!

Ein Rückblick

Auch die Welt hat sich im vergangenen Jahr verändert; im Nahen Osten mehr als in unserer Schweiz. Während entfernt wohl eine zweite Welle der Revolution bevorsteht, die Menschen dort um ihr Leben fürchten, wird in unseren Nachbarländern um Arbeit, Einkommen und Kaufkraft gebangt. Die Schweiz, weitgehend verschont von all diesen Turbulenzen, versucht verzweifelt, die letzten Überbleibsel eines Bankgeheimnisses zu retten, vermag knapp Leistungskürzungen der Versicherung für Invalide zu trotzen und verschärft erneut Gesetze im Asylwesen, wobei noch nicht einmal die vorhergehenden umgesetzt sind. Während Flüchtlinge unter Generalverdacht wegen Missbrauch gestellt werden, wird bei der Herkunft von Geldern noch immer freiwilliger Selbstdeklaration gefrönt. Trotz mehrfachem Entscheid zum Atomausstieg wappnen sich Anhänger einer überholten und gemeingefährlichen Technologie zum letzten Gefecht gegen die Energiewende.

Der Lebensstandard in unserem Land ist aber auch facettenreich. Während einzelne Menschen Vermögenswachstum dank sprudelnden Finanzmärkten verzeichnen, nehmen Kosten- und Konkurrenzdruck zu, schliessen auch in unserem Umfeld mehrere Unternehmungen und sind Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Lohnungleichheit und Working Poor kommen bei uns zahlreich vor, und nicht wenige Menschen, gerade auch Familien, stehen täglich im Kampf, genügend Geld für den täglichen Bedarf aufbringen zu können.

Aufräumen ist angesagt

Die Altjahreswoche bot sich zum Nachdenken an. Welche Umstände sind veränderbar? Wo ist ein Wagnis einzugehen? Welcher Beziehung gilt es eine neue Grundlage oder Chance zu geben? Gibt es Sichtweisen zu ändern? Sind Veränderungen umzusetzen? Bestimmt gibt es auch zahlreiche Lebensbereiche, die dankbare Blicke zurück und nach vorne ermöglichen.

Wenn ich auch von grossartigen Vorsätzen für das neue Jahr wenig halte, gibt es dennoch einige Pendenzen. Fanden in den vergangenen Wochen doch zahlreiche Zuschriften erst den Weg auf einen Papier-Stapel, den es noch abzuarbeiten gilt. Als Sammlertyp gehe ich durch den schmerzhaften Prozess des Loslassens. Ja, interessante Dokumentationen und Zeitschriften gehören jetzt ins Altpapier. Egal, wenn diese zum Teil kaum durchgeblättert und erst vor wenigen Wochen erschienen sind. In meinem gegenwärtig vollgestopften Büro finden sich auch noch ältere Notizen, Briefe und kleine Erinnerungsgeschenke. Was soll ich behalten?

Ungeahnte Möglichkeiten

Die Jahreslosung 2013 stammt aus Hebräerbrief Kapitel 13, Vers 14 in der Bibel: «Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die Zukünftige suchen wir.» Weihnachten machte es ja deutlich: Gott wurde in Christus Mensch, Altlasten können definitiv entsorgt werden und ungeahnte Möglichkeiten liegen auf der Hand. Also, ich schmeisse nun Altes grosszügig weg, vertraue auf Gottes Segen und will mit weniger Altlasten weiterhin unsere Zukunft mitgestalten – «für alle statt für wenige».

Guets Rume u gsägnets nöis Johr!

Datum: 05.01.2013
Autor: Philipp Hadorn
Quelle: livenet.ch

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