Freiheit des Menschen betonen

«Mit Atheisten Klartext reden»

Der Theologe Magnus Striet ruft zu einem klaren Bekenntnis gegenüber Atheisten auf. Kirche und Theologie müssten dem neu aufkommenden Atheismus verstärkt entgegentreten und eindeutiger vom Glauben reden.
Atheisten

Der Professor für Fundamentaltheologie ist der Auffassung, dass Theologen und Kirchen sensibler auf die Nöte der «frommen Atheisten» reagieren sollten, sagte der Freiburger Theologe. Als «fromme Atheisten» beschreibt er Menschen, denen der Gottesglaube abhanden gekommen ist.
 
In einem Christentum, das sie als «weichgespülte Geborgenheitsreligion» empfänden, fühlten sie sich nicht heimisch. Darüber hinaus sei die neue Kirchen- und Glaubensfeindlichkeit in den westlichen Gesellschaften auch eine Reaktion auf den wachsenden religiösen Fundamentalismus, der für viele weltweite Probleme verantwortlich gemacht werde.

«Wo bist Du Gott?»

Die Frustration über einen in der Welt nicht handelnden Gott sei ein Grund dafür, dass viele Menschen sich etwa fernöstlichen Religionen ohne Gott zuwendeten, sagte Striet. Die biblische Frage «Wo bist Du Gott?» müsse wieder ins Zentrum der christlichen Spiritualität und des Gebets genommen werden.
 
Gegen einen biologischen Atheismus aus dem anglo-amerikanischen Bereich, der die Willensfreiheit der Menschen bestreitet und ihn auf die Macht seiner Gene reduziert, müsse die Theologie die von Gott gegebene Freiheit des Menschen betonen, sagt Striet. Nur aus dieser Freiheit heraus könne der Mensch verantwortlich in der Welt handeln.
 
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Datum: 11.11.2011
Quelle: Epd

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