Evangelische Gemeinde fordert Street Parade-Veranstalter heraus

Trommler
Renato Souza, Gemeindeleiter der Evangelischen Gemeinde Zürich
Frieden
Jesus

Die Ankündigung der Internationalen Evangelischen Gemeinde Zürich, am kommenden Jahr mit zwei Lovemobilen an der Street Parade teilnehmen zu wollen, hat die Veranstalter aufgeschreckt und besonders bei den Schwulen- und Lesbenorganisationen Widerstand ausgelöst.

Gemeindeleiter Renato Souza wolle an der Street Parade mit „700 Mitgliedern seiner Gemeinde die Samba-Trommel für Christus rühren“, wusste 10vor10 am 5. August zu berichten. Gerne hätte er bereits in diesem Jahr auch zwei Lovemobile im Einsatz gehabt. Doch die Veranstalter haben Bedenken.

„Null Toleranz für Intolerante“ – so formulierte deren Sprecher Michael Loris-Melikoff die offizielle Haltung. Die Street Parade sei ein „Schaufenster der Clubkultur“. Da dürfe weder für Produkte geworben noch Intoleranz praktiziert werden. Die Street Parade dürfe auch nicht zu Propaganda missbraucht werden.

Einfach einander lieb haben …

Dies ist ganz im Sinne der „Basler Schwulen und Lesben“, die seit Jahren mit einem Lovemobil dabei sind. „Man soll sich einfach lieb haben“ ist ihre Philosophie. Die Christen könnten schon dabei sein, „wenn Jesus wirklich alle liebt“, meinte deren Sprecher. Dass dies für die evangelischen Christen gelte, zweifelt er an, mit Hinweis auf eine Homepage im Umfeld der Internationalen Evangelischen Gemeinde, welche die bekannte Stelle aus Römer 1,26-27 enthielt, welche homosexuelles Verhalten verurteilt. Da werde „mehr als Intoleranz“ gepredigt.

Die von zahleichen Brasilianern geprägte Gemeinde konnte am Wochenende mehrere hundert Christen mobilisieren, die mit Jesus T-Shirts mittanzten. Sie will am Projekt festhalten, das nächstemal mit zwei Lovemobilen mitzumachen. Dieses Jahr hat der Veranstalter mit der Begründung abgesagt, das Gesuch sei zu spät eingereicht worden. Demnächst wird er sich entscheiden müssen, ob er einer Organisation, die mit Jesus-Leibchen mittanzt, die offizielle Teilnahme wegen des Verbots der Produktewerbung oder wegen intoleranter Haltung verweigern will.

Intolerante Christen?

Sind Christen intolerant, weil sie homosexuelle Praktiken mit Berufung auf biblische Aussagen nicht gut finden? Können sie deutlich machen, dass ihre Ablehnung nicht den betroffenen Menschen, sondern einem bestimmten Verhalten gilt? Und können sie deutlich machen, dass sie diese Sünde nicht höher werten als viele andere, die die Bibel nennt: Eifersucht, Geiz, Neid, Habsucht …?

Wenn Christen an einem Fest der grossen Toleranz – die offenkundig auch ihre Grenzen hat – teilnehmen wollen, müssen sie sich diesen Fragen selbst stellen und ihre Haltung gegenüber einer postmodernen Kultur begründen können. Die Internationale Evangelischen Gemeinde Zürich betritt hier Neuland. Sie fordert die Veranstalter des grössten „Clubkultur“-Events auf spannende Art und Weise heraus. Aber gleichzeitig auch Christen, die sich der biblischen Schöpfungsordnung verpflichtet fühlen und gleichzeitig den Draht zu den Menschen dieser Zeit haben wollen.

Bericht zur Street Parade:
„2005 kommen wir mit zwei Lovemobilen!“

Die Internationale Evangelische Gemeinde Zürich im Internet:
www.evangelischegemeinde.ch/jesus.html

Datum: 11.08.2004
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet.ch

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