Neue Studie

Gibt es bald eine islamische Landeskirche?

Die Muslime bilden die grösste nichtchristliche Religionsgemeinschaft der Schweiz, doch sie sind nicht öffentlich-rechtlich anerkannt. Eine neue Studie zeigt, dass eine Anerkennung durchaus möglich wäre.
Muslim im Gebet

Viele Muslime wünschen sich, als Landeskirche anerkannt zu werden. Sie sehen sich als Teil der schweizerischen Religionslandschaft. Eine Studie, die von der Föderation islamischer Dachorganisationen in der Schweiz in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass dies durchaus möglich wäre. Es muss allerdings noch einiges getan werden. Die Studie rät zu einer geregelten Ausbildung von Imamen und es fehlen noch immer Ansprechpartner für die Behörden. Die Autoren sind aber überzeugt, dass eine öffentlich-rechtliche Anerkennung der muslimischen Religionsgemeinschaft einen grossen Teil zur Integration von Muslimen und Musliminnen in der Schweiz beitragen würde.

Wenn eine islamische Gemeinde in einem Kanton den Status einer Landeskirche bekäme, wäre sie auch berechtigt, Kirchensteuern einzuziehen. Dazu müssten jedoch die entsprechenden gesetzlichen Bedingungen erfüllt sein. «Wer Steuern erheben will, muss die Bedingungen des Kantons respektieren», sagte der Schweizer Staatskirchenrechtler und Kirchenrechtler im Blickpunkt Religion von SRF 2. Diese Religionsgemeinschaft müsste sich auch direkt-demokratisch organisieren und finanzielle Transparenz herstellen. Bisher gebe es noch keine solchen Strukturen. Der Prozess in Richtung öffentliche Anerkennung der islamischen Gemeinschaften steht noch am Anfang.

Datum: 18.02.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / Kipa

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