Schwieriges Leben fuer auslaendische Jugendliche in Zuerich

baecker

Auslaendische Jugendliche haben es schwer im Kreis 4 der Stadt Zuerich. Ein Quartier mit einem Sex- und Drogenmilieu, das Jugendliche, seien sie aus Angola, dem Kosovo oder der Dominikanischen Republik, mitpraegt. Doch nicht nur das Umfeld ist schwierig. Viele dieser Jugendlichen kommen aus Kriegsgebieten und sind traumatisiert. Dazu kommen Sprachschwierigkeiten, eine andere Kultur und besonders das Gefuehl, nicht erwuenscht zu sein oder gebraucht zu werden, fuehrt bei diesen Jugendlichen zu Frustration, Resignation und Gewalt. Dies kann Konflikte mit der Polizei ausloesen, zum Beispiel an der Nach-Demonstration am 1. Mai. Der 15-jaehrige Narim aus dem Kosovo meint, er koenne durch das Steinewerfen auf die Polizei seine Wut ueber die Situation herauslassen. Dies stimmt nachdenklich.

Schwierig gestaltet sich auch die Lehrstellensuche fuer diese Jugendlichen. So wird im Fernsehbericht darauf hingewiesen, dass laut Arbeitsrecht fuer sie nur Berufsbranchen in Frage kommen, bei denen Personal fehlt. Die Auswahl beschraenkt sich fast ausschliesslich auf Gastronomie, Pflege, Reinigung oder das Baugewerbe. Der junge Antonio aus Angola uebt bei einem Integrationsprojekt ein Vorstellungsgespraech, um Kuechengehilfe zu werden. Er moechte eigentlich Maler werden, doch die Chancen dafuer sind schlecht. Oder Niomaries aus der Dominikanischen Republik, die erzaehlt, dass sie ueber fuenfzig Bewerbungen geschrieben hat. Laut "Rundschau" fand sie am Schluss eine Lehrstelle in einem Hotel, wo sie zwei Jahre die Zimmer putzte und nichts lernen konnte.

Im Bericht positiv aufgefallen ist die Gemeinde Zuerich 4 der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) mit ihrem Jugendprojekt NetZ4. Ein Ort, wo Begegnungen und Integration moeglich ist. Zu sehen ist zum Beispiel, wie Antonio und seine Kollegen beten und danach einen fetzigen Rap im Gemeindesaal hinlegen. Oder wie sich eine Gruppe Jugendliche einmal in der Woche zum Mittagessen trifft. Markus Giger, Gemeindemitarbeiter der EMK-Zuerich 4, kommt im Filmbeitrag mehrmals zu Wort. Anschaulich weist er auf die Probleme hin, die diese Jugendlichen haben.

Es ist zu wuenschen, dass den auslaendischen Jugendlichen im Kreis 4 noch mehr Moeglichkeiten und Raeume geboten werden, sich persoenlich und beruflich zu entfalten und Werte fuer ihr Leben zu finden. Ein schoenes Beispiel ist das erwaehnte NetZ4. Hier wird Diakonie im Alltag spuerbar. Christen wohnen in diesem Quartier und setzen sich fuer benachteiligte Menschen ein. Wahrlich ein Zeichen gelebter Naechstenliebe.

Autor: Andy Schindler

Quelle: EMKNI

Datum: 27.06.2002
Quelle: EMK News

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