Schuldenkrise

Wie geht Gott mit Schulden um?

Staatliche Haushalte sollten mit besonderer Sorgfalt geführt werden. Doch überschatten ihre Schuldenberge den Sommer 2011. Wie geht Gott mit Schulden um? Die Frage kann hier nicht angemessen oder erschöpfend beantwortet werden. Einige Hinweise müssen genügen.
Schuldenkrise

So verschieden Schulden sind, haben sie doch manches gemeinsam. Geldschulden wie moralische Verfehlungen erinnern uns an Grundlagen unserer Kultur.

1. Gott ist verlässlich und ein Gott des Rechts

Gott ist ewig; er steht über dem Wechsel und Wandel der Zeiten. Wahr ist in der Bibel, was sich bewährt, weil es dauerhaft gilt. Gottes Geradlinigkeit findet Ausdruck in einfachen, klaren Weisungen (Zehn Gebote). Er gibt gute Ordnungen vor, setzt gerechte Standards. Gott ist heilig: Wie diesen Ordnungen auf seiner Erde nachgelebt wird, ist ihm nicht gleichgültig. Was Einzelne, Familien und Völker treiben, tun sie unter seinen Augen. Gott tritt selbst ein für Gerechtigkeit, die Verwirklichung gerechter Ordnungen. Er wirbt und kämpft für sie.

2. Menschen sind verantwortlich

Wir ernten, was wir säen. Verschulden wir uns, haben wir mit schmerzlichen Folgen zu leben. Wer die Augen vor dieser Tatsache verschliesst, trägt umso schwerer und länger an Schulden. Und das gilt nicht nur für finanzielle Schuld, sondern auch für moralische Verfehlungen. Über Generationen wirkt Schuld nach, die nicht vergeben wurde; sie verbittert und trennt Menschen. Es unterscheidet uns von den Tieren, dass wir unsere Haltungen und Taten vor Menschen und vor Gott verantworten und im Geflecht vergangener und künftiger Generationen handeln.

3. Finanzielle Schuld drückt…

…aber sie kann beglichen werden, sofern sie nicht übergrosse Dimensionen angenommen hat. Auf Pump zu leben bekommt auf die Dauer keinem gut. Gott liebt es in seiner Grosszügigkeit, Menschen zu segnen; eigentlich möchte er allen mehr geben, als sie benötigen. Doch immer gibt es auf der Erde Arme.

Gott ordnete im Alten Testament an, wie Schuld durch Arbeit zu begleichen war. Im 50-Jahr-Rhythmus war sie ganz zu erlassen, so dass jede Familie nach zwei Generationen neu starten konnte (dieser Weisung wurde kaum nachgelebt). Der Mantel, mit dem sich ein verarmter Israelit nachts zudeckte, durfte ihm nicht genommen werden; auch er stand unter dem Schutz des Höchsten. Dem Alten Testament sind anhaltend gültige Perspektiven für Auswege aus der Armut (Fleiss!) und den sorgsamen Umgang mit Finanzen und Ressourcen zu entnehmen.

4. Moralische Schuld öffnet den Abgrund

Wenn die finanzielle Überschuldung zur Zahlungsunfähigkeit, zum Bankrott führt, tut sich bei moralischer Schuld ein Abgrund auf. Denn es wird nicht nur das Rating herabgestuft. Wir verfehlen unser Leben, indem wir das Leben anderer oder auch unser eigenes schädigen. Statt Leben zu fördern und aufblühen zu lassen, lassen wir es unter die Räder kommen. Dies ist gegen Gottes guten Willen, dies ist Sünde. Jakobus, einer der ersten Christen, formuliert steil und ziemlich umfassend: „Zu wissen nun, was es Gutes zu tun gäbe, und es doch nicht tut – das ist Sünde“ (Die Bibel, Jakobus 4,17).

Einen Abgrund stellt Sünde dar, weil wir keinen Boden mehr unter den Füssen haben, um abzustossen, um aus ihr herauszufinden. Sollten wir uns besser fühlen als andere Menschen, sollten wir vor ihnen anständig oder gar makellos dastehen, können wir uns doch bei Gott nicht entschuldigen. Er kennt alle Facts, er sieht ins Herz. In der Schuld bleiben wir stecken.

5. Gott vergibt Sünde

Gott sieht, weil er gerecht ist, nicht einfach über Sünde und Schuld hinweg. Aber er ist, als der Gott des Lebens, auch gnädig und voll Erbarmen. Um den Abgrund zu schliessen, der sich aufgetan hat, hat er selbst die Initiative ergriffen. Die im Alten Testament angeordneten Tieropfer machten den Israeliten dauernd bewusst, dass Schuld getilgt und die gestörte Beziehung durch Versöhnung wiederhergestellt werden musste. Doch Tieropfer taugten nicht zur Tilgung der Sünde (Hebräer 10,4). Allein die Hingabe von Jesus, der sich ohne Schuld hinrichten liess, ist in Gottes Augen tilgend wirksam (10,12-18); durch seinen Tod kommt gültige Vergebung und Versöhnung zustande.

Der moralische Bankrott ist nicht das Ende. Gott vergibt Sünde und Verfehlungen durch Jesus Christus, damit wir neu anfangen können. Wir müssen nicht in den Fehltritten früherer Tage und Jahre gefangen bleiben, sondern können befreit Schritte tun.  

6. Und Geldschulden?

Sind Finanzkrisen dazu da, uns die Ausweglosigkeit von Vernebelung, Beschönigung und Umschuldungsbemühungen vor Augen zu führen – und dies bei jeder Art von Schuld? Unternehmen und Staaten, die in den Schuldensumpf geraten, verlieren das Vertrauen der Finanzmärkte. Unheimlich ist der Sommer 2011 darin, dass dies mehreren Staaten droht. Die Angst, das Vertrauen zu verlieren, erweist sich als Disziplinierungsmittel: Wer seine Kreditwürdigkeit bewahren will, hütet sich vor immer höheren Schulden. Letztlich hilft die Bankrott-Drohung, dass wir nicht über unsere Verhältnisse leben. Die Bibel beugt dem vor, indem sie vor Stolz und Hochmut, vor Habgier und Verschwendung warnt.

Wenn europäische Staaten, die aus dem Vollen schöpfen können wie wenig andere, sich überschulden, müssen sie die Folgen tragen. Die Geschichte nimmt ihren Lauf – für diese Schulden kommt kein Gesandter des Himmels auf.

Buch zum Thema:
Mäuse, Motten & Mercedes. Biblische Prinzipien für den Umgang mit Geld

Datum: 06.08.2011
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

Werbung
Livenet Service
Werbung