Eine Lösung nach dem Tanz am Abgrund?

Der Lust am grossen Geld sind nicht bloss einzelne verfallen.
Jesus Christus ist der Erlöser, der einen Ausweg aus der Schuld schafft.

Das Gebaren mancher Grossbanken in den USA hat sich als Tanz am Abgrund erwiesen. Es fällt immer noch schwer, die Folgen abzuschätzen. Finden wir eine Lösung aus der Krise? Und gibt es ohne Erlösung überhaupt eine Lösung?

Die staatlichen Stützungsaktionen können dem Bau von behelfsmässigen Plattformen im abschüssigen Terrain verglichen werden. Dabei setzen die Helfer Material ein, das anderswo dringend gebraucht würde. Frivolerweise versteigen sich Tänzer (Marchionne) dazu, an Stützen zu sägen. Andere schlucken leer, weil sie nicht mehr im Champagner baden können.

Illusionen sind fehl am Platz. Der Lust am grossen Geld sind nicht bloss einzelne verfallen. Ihre gierigen Eskapaden haben die Medien gern mit der bittersüssen Begleitmusik des Neides umspielt. Neid sonnt sich auch am Gold der Anderen – bis er in Häme umschlägt. Häme, die sich angesichts der Rezession in Selbstmitleid verkehrt. Im Schatten stehen jene vielen tausend Angestellten und Kaderleute, die an ihrem Platz über Jahrzehnte solide Arbeit leisteten und denen der wilde Tanz zuwider war.

Vertrauenskapital

Da das wahre Kapital von Banken und Versicherungen das Vertrauen derer ist, die ihnen Geld anvertrauen, mischt sich ins Misstrauen auch die Empörung jener, die seit jeher ein transparentes und nachhaltiges Geschäft forderten. Kein gutes Omen für den Finanzplatz Schweiz, zu einer Zeit, da ein Minister im nahen Norden Steine wirft, statt Brücken zu bauen.

Ob Stützungsaktionen und neue Sorgfalt in den Banken die Lösung bringen? Die Phrasendrescherei mit diesem Wort ‚Lösung’ hat es entwertet. Und zugleich bewusst gemacht, wie säkular wir funktionieren. Hauptsache: es gibt eine Lösung – was auch immer das Problem. Wenn aber wir, die Akteure, das Problem sind, wer wird es lösen? Für den Baron Münchhausen reicht die Phantasie nicht mehr.

Galopp am Abgrund

Die Banken haben, noch mehr als die Wirtschaft insgesamt, in ihrer Eigendynamik eine Eigengesetzlichkeit entwickelt. Die Banker waren sich selbst Gesetz; die Selbstkontrolle versagte; die Bankenkommission kam zu spät. Die Institute nun wieder abzustützen auf ein nachhaltiges, gesellschaftlich akzeptiertes Wertesystem, ist nicht bloss eine Frage von Bonus und Malus. Das Problem hat tiefere Wurzeln. Eine Lösung kommt in Sicht, wenn alte jüdisch-christliche Grundsätze des Wirtschaftens (die dem Wohlstand des Westens zugrunde liegen) beherzigt und konsequent umgesetzt werden.

Kann es sein, dass die Finanzwelt nur einer von mehreren Gäulen ist, denen im Galopp am Abgrund Zügel anzulegen sind? Alles Lösungs-Gerede verschleiert die Tatsache, dass die Risikogesellschaft 2008 in Sachen Instabilität einige Zacken zugelegt hat. Als hätten wir mit Ressourcenverknappung und Hungersnot, Biotechnologie, Klimaschwankungen, Massenmigration und interkontinentalem Terror nicht genug Fragen und Sorgen.

Keine Pflästerli

Vielleicht wird dadurch deutlicher, was uns längst dämmern könnte: Der Mensch, der die Welt ansieht, als gäbe es keinen Gott, nabelt sich praktisch vom ordnenden Schöpfer ab. Hat er Gott aus seiner Welt entfernt, um aufgeklärt-mündig ihre Probleme (jene inbegriffen, die er zusätzlich schafft) selbst zu lösen, hat er damit auch auf den Erlöser verzichtet. Das heisst, er ist auf sich selbst als alleiniger Problemlöser zurückgeworfen. Ohne Pflästerli von Gott.

Wie reagieren wir darauf, dass Probleme, globaler als zuvor, unserer Lösungskompetenz enteilen? Meinen wir im (lahmenden) Glauben an die gesellschaftliche Evolution weiterhin, unsere Probleme selbst lösen zu können – oder versuchen wir ein humanes Miteinander im Blick darauf zu gestalten, dass ein anderer, der darüber steht, dieser Welt das Ziel vorgegeben hat? Stellt sich heraus, dass es ohne Erlösung keine Lösung gibt?

Der Erlöser

Einzigartig an der Bibel ist, dass sie Gott als Richter kennt, aber (im Gegensatz zum Islam) auch als Helfer, der eingreift, als Erlöser. Wenn das prächtige Gewand, mit dem wir getanzt haben, verschlissen und befleckt ist, was dann? Jesus Christus ist nach den Aussagen der Bibel und auch nach der existentiellen Erfahrung vieler Menschen der Erlöser, der einen Ausweg aus Schuld schafft, einen Neuanfang ermöglicht und Gerechtigkeit stiftet.

Schon in einem Text des Propheten Jesaja, der vor Christus, hundert Generationen vor uns gelebt hat, kommt das Bild vom Kleid vor. Da mischen sich auf bewegende Weise Zerknirschung und Verwunderung, Verzweiflung und Klage, Bitten und Zutrauen. So fern der Mann unserer Zeit ist, so nahe können seine Worte (Die Bibel, Jesaja, Kapitel 64) in Krisenzeiten gehen:

Die Nationen zittern vor dir,
wenn du wunderbare Dinge tust,
auf die wir nicht zu hoffen wagen.
Wenn du herabsteigst, beben die Berge vor dir.
Und nie zuvor hat man davon gehört, nie haben wir davon gehört:
Kein Auge hat je einen Gott gesehen,
der solches tut für die, die auf ihn warten.
Du kommst dem entgegen, der freudig Gerechtigkeit übt,
denen, die auf deinen Wegen an dich denken.
Aber sieh, du warst zornig,
und wir haben auf ihnen lange gesündigt – und werden doch gerettet.
Und wie der Unreine sind wir alle geworden,
und all unsere Gerechtigkeit ist
wie ein von der Monatsblutung beflecktes Gewand,
und wie Laub sind wir alle verwelkt,
und wie der Wind trug unsere Schuld uns davon.
Und da ist niemand, der deinen Namen anruft,
der sich aufrafft, an dir festzuhalten,
denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen
und hast uns zergehen lassen in der Macht unserer Schuld.
Nun aber bist doch du, Herr, unser Vater!
Wir sind der Ton und du unser Bildner,
und wir alle sind das Werk deiner Hand.
Zürne nicht zu sehr, Herr,
und denke nicht für immer an die Schuld.
Sieh, schau doch: Wir alle sind dein Volk…

Link zum Thema: Mehr über den Erlöser erfahren

Datum: 29.10.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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