Hungernde können nicht warten

Staats- und Regierungschefs sowie Minister aus aller Welt berieten in Rom über einen Ausweg aus der globalen Nahrungsmittelkrise. Hilfswerke fordern einen radikalen Wechsel in der Handelspolitik. Was sagt die Bibel über den Hunger?
Hungernde Afrikas
Bio-Diesel

Bei den Gesprächen ging es um die Auswirkungen von weltweit gestiegenen Nahrungsmittelpreisen, Klimawandel, Seuchen und dem wachsenden Bioenergie-Bedarf auf die Ernährungssicherheit gehen. Laut der Fao leiden derzeit 850 Millionen Menschen an Hunger, 820 Millionen davon in Entwicklungsländern. Nach einem aktuellen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Fao werden die Kosten für Nahrungsmittel über die nächsten zehn Jahre auf hohem Niveau bleiben. Damit wird ein Erreichen der im Jahr 2000 gefassten Uno-Millenniumsziele unwahrscheinlicher, den Anteil der Hungernden an der Weltbevölkerung bis 2015 zu halbieren.

Grundrecht auf Nahrung

Im Vorfeld der Konferenz hatten sich rund 270 christliche Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen sowie Ordensgemeinschaften für ein "Grundrecht auf Nahrung" ausgesprochen und die Konferenzteilnehmer zu einer nachhaltigen Lösung der Krise aufgerufen. Bauern- und Nichtregierungsorganisationen, darunter das Schweizer Hilfswerk Swissaid und die Menschenrechtsorganisation Fian, haben den Hunger-Ausnahmezustand ausgerufen. Sie fordern die Welternährungsorganisation Fao und ihre Mitgliedstaaten auf, einen radikalen Wandel in der Landwirtschafts- und Handelspolitik einzuleiten und das Recht auf Nahrung als oberste Priorität anzuerkennen.

Konzepte die längerfristig greifen

"Regierungen und internationale Organisationen müssen sofort alle Massnahmen einstellen, die zur Verletzung des Menschenrechts auf Nahrung und zur Zunahme des Hungers führen", forderte Tina Goethe von Swissaidam. "Die teils gewalttätigen Hungerproteste der letzten Monate haben klar gezeigt, dass Hungernde nicht warten können. Es braucht eine sofortige politische Antwort und klare Konzepte, die auch längerfristig greifen. Und genau das erwartet die Welt vom Ernährungsgipfel." Mit ihrem Aufruf verlangen weltweit 800 Organisationen der Zivilgesellschaft einen radikalen Wandel in der Landwirtschaftspolitik. Kleinbauernfamilien müssten in ihren Bestrebungen unterstützt werden, für lokale und regionale Märkte zu produzieren. Dies stelle die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicher, nicht die Produktion für den Weltmarkt.

„Menschen werden abhängig gemacht“

"Einige Regierungen und die Weltbank wollen die Hungerkrise missbrauchen, um eine weitere Liberalisierung des Welthandels durchzusetzen und Billigimporte im Süden zu erleichtern", kritisierte Flavio Valente von Fian International: "Der Gipfel muss ein klares Zeichen setzen: Die Länder brauchen dieses vermeintliche Allheilmittel nicht, das ihre heimische Nahrungsmittelproduktion untergraben und sie in eine fatale Weltmarktabhängigkeit geführt hat." Auch der Vorschlag der USA, die Lebensmittelkrise mit gentechnisch veränderten Pflanzen zu lindern, sei ein schlechtes Rezept. "Gentechnologie in der Landwirtschaft verstärkt die Abhängigkeit der Bauern von Agrarkonzernen, das zeigen die Erfahrungen der letzten 10 Jahre", erklärte Tina Goethe.

Hintergrund

Bibel sagt Hungerkrise voraus

In den wohlhabenden Ländern erscheinen uns die Bilder von hungernden Menschen irgendwie fremd. Die Vorstellung, dass wir vielleicht auch einmal hungern könnten ist für die meisten Leute schlicht undenkbar.

Man findet jedoch in der Bibel Vorhersagen von Jesus, die eine globale Endzeitkrise beschreiben. Jesus beschrieb dort eine Zeit, die so schrecklich sein wird, dass kein Mensch am Leben bliebe, „wenn diese Tage nicht verkürzt würden" (Matthäus, Kapitel 24, Vers 22).

Diese Prophezeiung ist die Antwort auf eine Frage, die ihm seine Jünger stellten und die seither viele Menschen beschäftigt hat: „Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?" (Matthäus, Kapitel 24, Vers 3). Jesus nennt den Zeitraum zwar nicht beim Namen, aber in seiner Schilderung behandelt er die Zustände, die dieser Zeit vorausgehen.

Ein anderer Hinweis findet sich in der Offenbarung, Kapitel 6, Verse 5 bis 6. Dort wird auch auf den Hunger hingewiesen: „...Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd. Und der darauf sass, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte eine Stimme mitten unter den vier Gestalten sagen: Ein Mass Weizen für einen Silbergroschen und drei Mass Gerste für einen Silbergroschen..."

Teuerung auf Lebensmittel

Wie soll man das verstehen? Der genannte Betrag sagt, dass die Lebensmittelpreise, einmal zwölfmal höher sein werden als normal und das weist auf Inflation und den Zustand einer Hungersnot hin: "Ein Volk wird gegen das andere kämpfen, ein Staat den andern angreifen. In vielen Ländern wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Das alles ist erst der Anfang vom Ende... (Matthäus, Kapitel 24, Vers 7 bis 8). 

Quellen: Kipa/Gute Nachrichten

Datum: 05.06.2008

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