„Das Stücklein Brot, das dich ernährt…“

„Das Stücklein Brot, das dich ernährt…“
„…ist mehr als Gold und Silber wert.“
Die Gegenmühle in Neerach bei Zürich

„…ist mehr als Gold und Silber wert“. Der alte Sinnspruch findet sich auf einem Riegelbalken der Geigenmühle in Neerach im Zürcher Unterland. Gilt diese Weisheit auch für die Spitzenleute der UBS?

Die Chefetage der grössten Schweizer Bank hat sich selbst beim Jahresabschluss 2005 fürstlich bedacht. Die sieben Mitglieder der Konzernleitung und die drei vollamtlichen Verwaltungsräte erhielten insgesamt 222 Millionen Franken (Salär, Boni und Optionen), gegenüber 190 Millionen im Vorjahr. Verwaltungsratspräsident Marcel Ospel nahm anders als 2004 sein Recht wahr, zusätzliche Optionen zu beziehen, und wurde für seine Führungsleistung, welche die UBS-Aktien im Jahresverlauf um fast 30 Prozent steigen liess, mit knapp 24 Millionen Franken entschädigt.

Geldregen

Die NZZ spricht von einem Geldregen, vermutet indes angesichts anderer Spitzenergebnisse in der Branche, dass die UBS „möglicherweise auch dann ein besseres Ergebnis erzielt hätte, wenn sich das Spitzenmanagement ein Jahr Golfferien gegönnt hätte“. Zur Rechtfertigung der Millionen-Boni verweist die UBS auf das Gebaren anderer Grossbanken. Die NZZ fragt: „Würde Marcel Ospel seinen Arbeitgeber tatsächlich wechseln, wenn sein Salär um einen Drittel oder gar um die Hälfte gekürzt würde?“

An jedem Arbeitstag des Jahres über 80'000 Franken zu verdienen, muss ein erhebendes Gefühl sein. Und doch hat Marcel Ospel davon nicht wirklich gelebt. Wir alle brauchen Geld, um zu leben – aber es genügt nicht: Wir brauchen Brot, das Stücklein Brot. Nahrung nicht nur für den äusseren Menschen, wie sie die Geigenmühle jahrhundertelang bereitete, sondern Brot für den inneren Menschen. Sonst ist das Leben mit all seinen Höhepunkten und allen ‚achievements’ (Errungenschaften) eine hohle Party.

Anvertrautes Gut

Den Spitzenleuten ihre Bezüge nicht zu neiden, mag dem leichter fallen, der überlegt, wieviel Gutes sie damit in einer Welt voller Not ausrichten können. Tun sie es? Der Reichtum hat eine Kehrseite, das scharfe, durch nichts gemilderte Wort von Jesus (Lukas 12,48): „Wem viel gegeben worden ist, von dem wird auch viel verlangt. Je mehr einem Menschen anvertraut worden ist, desto mehr wird von ihm gefordert.“ Paulus spitzt die Warnung zu, indem er Habsucht als Götzendienst brandmarkt. Götzendiener, die nicht umkehren, enden bekanntlich fern von Gott.

Wir brauchen nicht einen Lastwagen voller Köstlichkeiten, sondern täglich das Stücklein Brot. Es ernährt uns und ist – wie der Riegelbalken sagt – kostbarer als aller Reichtum der Welt. Dafür sollen wir Gott Dank sagen, immer wieder.

Für den inneren Menschen brauchen wir zudem Worte, die unserem Leben aus der letzten, ewigen Dimension zugesprochen werden – die Worte Gottes. Das glänzendste Jahresergebnis der Grossbank – und mag es eine ganze Volkswirtschaft glücklich stimmen – verbleicht gegenüber den Worten, die über das Jetzt hinaus weisen und uns mit Gott verbinden.

Datum: 30.03.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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