Präventiv oder primitiv?

Sexplakate von «Love Life» machen kreativ

Mit kreativen Aktionen reagieren Gegner der HIV-Präventionskampagne auf den Aushang der Sexbilder. Am Bahnhof Herisau wurden die Plakate überklebt. Und die Schweizerische Evangelische Allianz sorgt mit der Gegenaktion «Treue statt Reue» für Aufsehen.
Eines der überklebten Love Life-Plakate beim Bahnhof Herisau.
Überklebtes Love Life-Plakat beim Bahnhof Herisau: präventiv oder primitiv???
20 Minuten berichtet über die Treue-Aktion der SEA

Auf kreative Art und Weise reagieren derzeit die Gegner der «Love Life»-Kampagne auf die Plakatkampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Am Bahnhof in Herisau wurden die Sexbilder, welche Paare in erotischen Posen mit dem Motto «Bereue nichts» zeigen, kurzerhand überklebt.

Bundesgelder für diese Kampagne?

Fünf Paare liess das BAG für seine Love-Life-Kampagne beim Sex fotografieren – 1'900 Plakate hängen seit einer Woche in der ganzen Schweiz. Bei einigen von ihnen wurden bereits intime Körperstellen abgedeckt. Besonders kreativ waren Gegner der HIV-Präventionskampagne am Bahnhof Herisau. Sie haben Teile der Sexplakate mit bunten Herzen überklebt, darauf sind in grossen Lettern Sätze wie «Bundesgelder für diese Kampagne?», «BAG: Stop Sexting» oder «Präventiv oder primitiv?» gedruckt.

Breiter Widerstand gegen Love-Life-Kampagne

Nach wie vor stossen die Sexbilder vielerorts auf Unverständnis. Bereits letzte Woche lancierte die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) eine Gegenaktion unter dem Motto «Treue schützt vor Reue» (Livenet berichtete). Die SEA, die in der Schweiz 630 landes- und freikirchliche Gemeinden vertritt, hält die Love-Life-Kampagne nicht nur für anstössig, sie widerspreche auch den Prinzipien des Jugendschutzes. Zu befürchten sei, dass künftig «immer sexistischere Bilder» auf den Plakataushängen zu sehen sein werden. Bereits vor Lancierung der Gegenkampagne «Treue schützt vor Reue» hatte die SEA für eine Petition 10'000 Unterschriften gesammelt, in der das BAG gebeten wurde, den Aushang der Sexbilder zu stoppen.

20 Minuten berichtet über Gegenaktion der SEA

Der Druck auf die Erfinder der «Love Life»-Kampagne nimmt allerdings stetig zu. In ihrer gestrigen Ausgabe hat «20 Minuten», die grösste Schweizer Pendlerzeitung, ausführlich über die Treue-Kampagne der SEA berichtet. Sie schreibt über die Forderung der Evangelischen Allianz, anstatt der anstössigen Sexbilder die alternative Treue-Kampagne zu zeigen. Sie hat das BAG nun gebeten, Gelder zu sprechen, um den Aushang ihrer Plakate zu ermöglichen. BAG-Sprecherin Catherine Cossy sagte auf Anfrage von «20 Minuten», dieses Gesuch werde nun geprüft.

Neben der SEA leisten auch andere Widerstand gegen die Kampagne: 35 Kinder, Jugendliche und deren Eltern haben mit Unterstützung mehrerer christlicher Organisationen beim BAG ein Gesuch eingereicht, die Plakat-Aktion sofort zu stoppen.

Datum: 06.08.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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