Menschenwürde bis zuletzt

«Woche für das Leben» eröffnet

Die «Woche für das Leben» ist eine Aktion der evangelischen und katholischen Kirchen in Deutschland mit jährlich wechselnden Themen. 2014 läuft sie vom 3. bis 10. Mai und steht unter dem Motto «Herr, Dir in die Hände - Anfang und Ende des Lebens».
Sterbehilfe (Bigstock: 45182275)

Mit einer Absage an aktive Sterbehilfe und Beihilfe zur Selbsttötung begann die «Woche für das Leben» in einem ökumenischen Gottesdienst am 3. Mai im Erfurter Mariendom. Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Norbert Trelle (Hildesheim), nannte es ein gesellschaftliches Armutszeugnis, wenn der Wunsch, seinem eigenen Leben ein Ende zu setzen, nur deshalb entstehe, weil man sich alleingelassen fühle. Er unterstrich den christlichen Auftrag, Sterbende zu begleiten, ihnen Mut und Halt zu vermitteln.

«Leben ist heilig»

Landesbischof Jochen Bohl (Dresden), der stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende, betonte, dass sich die Humanität einer Gesellschaft auch am Umgang mit Sterbenden zeige: «Wir haben uns das Leben nicht selbst gegeben, sondern haben es aus Gottes Hand empfangen. Darum ist es uns heilig, von seinem Beginn bis an das Ende.» Er würdigte besonders die Hospizdienste, die sich für ein Lindern menschlichen Leidens und ein Sterben in Frieden engagierten.

Lebensrecht ist kein christliches Sondergut

Die Veranstalter erhoffen, mit ihren Impulsen die parlamentarische Debatte im Bereich der Lebensrechtsfragen zu vertiefen. Dabei stellen sie klar, dass der Gedanke, der Staat solle das Leben seiner Bürger schützen, kein «christliches Sondergut» sei, sondern vielmehr «am Anfang jeder Staatstheorie» stehe. Politisches Anliegen ist ein Festhalten am Verbot der aktiven Sterbehilfe und eine Reform der Gesetzgebung rund um die Abtreibung. Tatsächlicher Schutz des Lebens ist ihr Ziel.

Eine Frage der Würde

Seit mehr als 20 Jahren werben die beiden grossen Kirchen in Deutschland jedes Frühjahr mit der «Woche für das Leben» für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens. Nach dem Eröffnungsgottesdienst wird dies in zahlreichen Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Diskussionen thematisiert. Dabei geht es weniger um plakative, angriffige Äusserungen, sondern darum, gangbare Wege als Gesellschaft zu finden – und als Christen dabei praktisch mitzuwirken und selbst Verantwortung zu übernehmen. Nach solcher aktiven Hilfe greift das Motto der «Woche für das Leben», das einem Gedicht Mörikes entnommen ist, das über vielen Todesanzeigen steht:
Herr, dir in die Hände
Sei Anfang und Ende,
Sei alles gelegt!

Datum: 06.05.2014
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung