Keine Design-Babys – aber Ethikkommission wünscht Diagnostik vor Einpflanzung

Baby
Christoph Rehmann-Sutter

Die vom Bundesrat gewählte Ethikkommission empfiehlt mehrheitlich, das Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) zu lockern. Dies ist Wasser auf die Mühlen derer, die die erneute Debatte im Nationalrat erzwungen haben, und wirkt wenige Tage vor der Debatte am 16. Juni wie Lobbying.

Mit der PID könnten einem Embryo, der im Reagenzglas gezeugt wurde, genetische Proben entnommen und auf Erbkrankheiten untersucht werden – vor der Einpflanzung in die Gebärmutter.

Christoph Rehmann-Sutter, Präsident der Ethikkommission, verwies darauf, dass ein grosser Teil der künstlich befruchteten Embryonen Chromosomen-Anomalien zeige. Anzustreben sei eine „differenzierte und strenge Regelung“ – aber darüber, wie sie aussehen soll, schweigt die Kommission. Die FDP ist gemäss Zeitungsberichten für eine Aufhebung des Verbots; die CVP und die evangelischen Parteien stemmen sich dagegen. Die Linke ist gespalten.

Zum kürzlich in Belgien gezeugten Design-Baby (Embryo ausgelesen, um später in der Schweiz als Rückenmarkspender seinen todkranken Bruder zu retten), sagt die Kommission Nein. Rehmann-Sutter: «Hier wird das Kind zum therapeutischen Mittel und damit instrumentalisiert. Für die Kommission überwiegen hier die Gründe für ein Verbot.»

Brief der Kommission an den Nationalrat
www.nek-cne.ch/de/pdf/Brief%20WBK%20Juni05.pdf

Datum: 14.06.2005
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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